Spielwarenbranche hat gute Karten in der Hand

Spielwaren Verband Schweiz - September 2007

Der Schweizer Spielwarenmarkt boomt: Neue Filialen werden eröffnet, weitere Zielgruppen erreicht, starke Trend-Produkte lanciert und sogar die Geburtenrate steigt. Nachhaltiges Wachstum ist vorprogrammiert, für 2007 wird ein massives Plus erwartet.

Traditionelle Spielwaren liegen im ersten Halbjahr 1,9 Prozent über dem Vorjahreswert, der Umsatz für elektronische Spiele und Konsolen hat sich gar verdoppelt. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Branche dieses Jahr mit einem massiven Plus abschliessen wird.

Christkind im Aufwind
Jahr für Jahr legt das Weihnachtsgeschäft einen Zacken zu. Dieses Jahr wird wohl erstmals über 60 Prozent des Jahresumsatzes im letzten Quartal erwirtschaftet. Auch im Spielwarenhandel stehen die Zeichen auf Wachstum: ToysRus eröffnet zwei neue Filialen, Franz Carl Weber startet mit einem neuen Geschäft in Lausanne und weitere aktive Fachhändler eröffnen zusätzliche Verkaufsstandorte. Der Spielwarenmarkt Schweiz ist in Bewegung.

Gemäss der IHA-Halbjahreszahlen hat die Branche mehr umgesetzt, aber eine geringere Menge Waren abgesetzt. Was Wunder, fehlen dieses Jahr die 40 Millionen Paninibilder- Tüten, die im WM-Jahr 2006 abgesetzt wurden. Mit der Fussball-EM 2008 in der Schweiz wird diese Stückzahl nächstes Jahr wohl übertroffen.

Selbst das Wetter spielt mit
Zur positiven Entwicklung trägt auch der Sommer 2007 bei. Während dieser allgemein als katastrophal bezeichnet wird, profitierte die Schweizer Spielwaren-Branche von den günstigen Bedingungen. So führte etwa das schöne Wetter im Frühling und im Frühsommer zu guten Umsätzen im Outdoor-Segment. Das schlechte Wetter im Juli und August wiederum förderte den Absatz von Indoor-Spielwaren.

Sehr gute Umsätze erzielten die 1. August-Artikel, deren Verkauf im Gegensatz zum Vorjahr nicht mit behördlichen Verboten belegt wurde. Das Feuerwerk war an vielen Orten ausverkauft.

Immer mehr Erwachsene spielen
Die positive Entwicklung ist indessen nicht bloß auf eine Laune des Sommers zurückzuführen. Neben der guten Konjunktur, von der auch die Spielbranche profitiert, erreicht der Spielwarenmarkt eine immer breitere Zielgruppe. Ob Poker, Gehirn-Jogging oder einfach ein verspielter Abend mit Freunden – das Spielen, virtuell wie traditionell, zieht immer mehr auch die Erwachsenen in den Bann.

Zu den stark gefragten Produkten zählen einerseits die virtuellen Spielzeuge, aber auch die traditionellen. Generell lässt sich festhalten: Die Klassiker sind die Bestseller von morgen. Ob Monopoly, UNO oder Pokémon – viele Spiele, die bereits überdurchschnittlich erfolgreich waren, begeistern auch die nächste Generation. Was aktuell besonders auffällt, ist der Umstand, dass die Trend-Themen von 2006 heuer sogar noch stärker zulegen und ihren Umsatz mehr als verdoppeln; beispielsweise die Mini-Helikopter und Flugzeuge der Marke Silverlit, Nintendos Wiii oder die Poker-Sets.

Zu den vielen positiven Signalen gehört schliesslich auch der Auftritt der Branche, der in der jährlichen Messe „Suisse Toy“ kulminiert. Über 60.000 Besucherinnen und Besucher werden auch dieses Jahr wieder in Bern erwartet, wo erstmals der Suisse Toy Award verliehen wird: Der erste Konsumentenpreis für Spielwaren deckt auf, was sich Kinder wirklich wünschen.