Zapf meldet erneut starken Umsatzrückgang und hohe Verluste

Brandora Redaktion - 4. Oktober 2007

 
Auftragsbestand zum 30. Juni 2007 um 26 % über Vorjahr

Die Zapf Creation AG, meldet im ersten Halbjahr 2007 einen Umsatz von 23,1 Mio. Euro, 28,2 % weniger als im Vorjahr (erstes Halbjahr 2006: 32,2 Mio. Euro). Neben der teilweise schwachen Nachfrage war der Rückgang auf Veränderungen im Produktportfolio (z.B. Aufgabe der Minipuppenlinie Missy Milly) sowie auf die Reorganisation der Vertriebsorganisationen in Frankreich und Spanien zurückzuführen.

Im nun endlich vorliegenden, testierten Abschluss für 2006, weist Zapf ein Ergebnis nach Steuern von -12,7 Mio. Euro aus (Vorjahr: -27,7 Mio. Euro). Die Abweichung gegenüber dem vorläufigen, am 8. März 2007 publizierten Periodenergebnis von -11,3 Mio. Euro ist auf Belastungen aus einer zwischenzeitlich abgeschlossenen Steuerprüfung für die Jahre 1999 bis 2002 sowie auf Forderungswertberichtigungen aus den zum Jahresende 2006 eingestellten US-Aktivitäten zurückzuführen. Das um Restrukturierungskosten und Einmalaufwendungen bereinigte operative Konzernergebnis (EBIT) konnte von -6,2 Mio. Euro auf 5,4 Mio. Euro verbessert werden. Der Konzernumsatz erreichte 116,1 Mio. Euro (2005: 120,7 Mio. Euro: -4 %).

Der Vorstand strebt - nach eigener Aussage - die zügige Umsetzung des am 20. Juli vereinbarten Konzepts zur langfristigen Konzernfinanzierung an. Es sieht einen neuen Konsortialkredit über 65 Mio. Euro sowie eine von wesentlichen Aktionären garantierte Eigenkapitaleinlage von 30 Mio. Euro vor. Die dafür vorgesehene Frist bis zum 31. Oktober ist von den Konsortialbanken bis zum 30. November 2007 verlängert worden. Zugleich haben die Altbanken zugestimmt, dass die Stundung des alten Konsortialkredits über 45 Mio. Euro bis zum 30. November 2007 erfolgt (bisher: 31. Oktober). Die Eigenkapitalzufuhr soll unter anderem durch vollständige Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals in Höhe von 3,2 Mio. neuen Aktien mit Bezugsrecht der Aktionäre erfolgen. Weitere Details zur Kapitalerhöhung werden in Kürze bekannt gegeben.

Durch die strategische Kooperation mit der MGA Entertainment, Inc. und den abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen, gelang es, die wesentlichen Kosten im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr, signifikant zu senken. Erfreulich war in den ersten sechs Monaten der Auftragseingang. Als Folge der positiven Resonanz des Handels auf die neuen Zapf Creation-Produkte lag der Auftragsbestand zum 30. Juni 2007 mit 48,8 Mio. Euro um 26 % über dem Wert zum gleichen Stichtag des Vorjahres (38,6 Mio. Euro).

Die Rohertragsmarge erreichte im ersten Halbjahr 2007 40,1 %. Im Vorjahreszeitraum hatte der Wert bei 45,4 % gelegen. Die rückläufige Entwicklung ist in erster Linie auf Preis- und Struktureffekte zurückzuführen, zum Beispiel Abverkäufe zu geringeren Preisen bei Produkten mit nicht zufriedenstellender Marktresonanz.

Wesentliche Kosten konnten – teilweise deutlich – reduziert werden. Vor allem bei den um 20,7 % auf 8,5 Mio. Euro gesenkten Verwaltungsaufwendungen (erstes Halbjahr 2006: 10,7 Mio. Euro) schlagen sich die positiven Effekte aus den in den Vorjahren vorgenommenen und vollständig abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen sowie die Effizienzfortschritte durch die strategische Kooperation mit MGA Entertainment, Inc. nieder.

Mit Blick auf die verbesserte Auftragslage, die allgemein positive Konjunktur in Europa und den sich belebenden privaten Konsum ist der Vorstand zuversichtlich, die Ergebnislage des Zapf Creation-Konzerns im Gesamtjahr 2007 weiter verbessern zu können und die Ertragswende im Konzern endgültig zu vollziehen. Thomas Pfau, Vorstand der Zapf Creation AG: „Im ersten Halbjahr 2007 hat die Zapf Creation entscheidende Etappenziele erreicht: Die Kooperation mit MGA greift und trägt Früchte, das neue Finanzierungskonzept, an dessen Umsetzung wir mit Hochdruck arbeiten, eröffnet dem Konzern eine langfristige Perspektive, die neuen Zapf-Produkte werden vom Handel gut angenommen, wie der deutlich gestiegene Auftragsbestand zeigt. Wir sind überzeugt, dass der Konzern auf dem richtigen Weg ist, um sein Marktpotenzial weltweit voll ausschöpfen zu können.“

Weitere Informationen zur Konzernentwicklung im ersten Halbjahr 2007

  • Umsatz nach Produktlinien
    • Das BABY born®-Konzept kam auf einen Umsatz von 13,3 Mio. Euro, 17,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum (erstes Halbjahr 2006: 16,0 Mio. Euro).
    • Bei Baby Annabell® betrug der Umsatz 5,7 Mio. Euro nach 9,1 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2006. Der Vorjahreszeitraum war durch die seinerzeit erfolgte Einführung einer neuen Baby Annabell® in Großbritannien positiv beeinflusst gewesen.
    • Mit den CHOU CHOU-Puppen erzielte der Konzern im ersten Halbjahr 2007 einen Umsatz von 2,5 Mio. Euro. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert (3,8 Mio. Euro) resultierte aus einer nicht zufrieden stellenden Marktresonanz auf die 2006 eingeführte interaktive CHOU CHOU.
       
  • Umsatz nach Regionen
    • In der Vertriebsregion Zentraleuropa erreichte der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2007 7,3 Mio. Euro nach 10,5 Mio. Euro im Vorjahr. In dem Rückgang schlug sich neben der zum Teil schwachen Nachfrage besonders die Einstellung der Missy Milly-Minipuppenlinie nieder.
    • In Nordeuropa belief sich der Konzernumsatz auf 5,6 Mio. Euro. Die Verringerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (9,7 Mio. Euro) war im Wesentlichen auf eine schwache Nachfrage sowie auf fehlende Produktverfügbarkeit zurückzuführen.
    • In Südeuropa erzielte der Zapf Creation-Konzern einen Umsatz von 3,1 Mio. Euro nach 5,7 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum, vor allem infolge der Neuorganisation des Vertriebs in Frankreich und Spanien.
    • In Osteuropa verlief die Umsatzentwicklung weiterhin erfreulich: Die Erlöse stiegen im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem Vorjahreswert von 5,2 Mio. Euro um 22,7 % auf 6,4 Mio. Euro.


Download: Geschäftsbericht 2006

Geschäftsbericht (*.pdf 1,9 MB)