„Wer das Leben nicht genießt, kann eines Tages ungenießbar sein!“
„…mehr lieb haben statt recht haben…“
„…mehr miteinander statt gegeneinander…“

Dies sind nur ein paar der Botschaften von OUPS, der liebevollen Figur vom „Planet des Herzens“, die Liebe und Freude unter die Menschen bringen möchte. Dieser Ansatz steht auch im Mittelpunkt des bei LUPU erschienen Brettspiels „OUPS – Keep Smiling“. Auf den ersten Blick scheint es eines von zahlreichen Spielen nach der Art von „Mensch ärgere dich nicht“ zu sein. Und tatsächlich kann mit dem Spielmaterial die klassische Raus-Werf-Variante gespielt werden. Da wir es hier jedoch mit OUPS zu tun haben, verbietet sich diese Möglichkeit schon fast von selbst und wird in der Spielanleitung auch gar nicht berücksichtigt, sondern nur auf der Packungsrückseite kurz erwähnt. Und das ist auch gut so, denn in Zeiten von zunehmendem Pessimismus, geprägt durch Krieg und Terror, der perverserweise sogar in Video- und PC-Spielen authentisch nachgespielt werden kann, ist positives Denken und Formulieren oft schwer, aber dringend erforderlich. Nichts gegen den Klassiker, aber für meinen Geschmack klingt „Keep Smiling“ einfach freundlicher als „Mensch ärgere dich nicht“. Und so ist auch der Spielablauf:

Jeder Spieler wählt eine Spielfarbe aus und stellt seine OUPS-Figuren, die wirklich "herzallerliebst" aussehen, auf das entsprechende farbige Herz-Startfeld. Der Spieler, der als nächster Geburtstag hat, darf beginnen. Um vom Startfeld auf sein farblich markiertes Spielfeld ziehen zu dürfen, muss man eine „6“ würfeln. Dazu hat man 3 Versuche. Schafft man dies nicht, muss man warten, bis man wieder an der Reihe ist. Hat man eine Figur auf das Spielfeld gesetzt, darf man noch einmal würfeln und rückt die gewürfelte Augenzahl im Uhrzeigersinn vor. Dabei dürfen eigene und fremde Figuren übersprungen werden, besetzte Felder werden mitgezählt. Grundsätzlich kann man sich aussuchen, mit welcher Figur man weiterziehen möchte, allerdings muss das Würfeln einer „6“ dazu genutzt werden, Figuren ins Spiel zu bringen. Nach jeder „6“ hat man nach ausgeführtem Zug einen weiteren Wurf frei. Nicht ausgeführt werden darf ein Zug, bei dem man auf eine seiner eigenen Figuren trifft. Kommt man jedoch auf ein Feld, auf dem bereits eine fremde OUPS-Figur steht, wird es spannend. Nun kommen der Zahlenwürfel mit Herzen, der Richtungs- und der Figurenwürfel ins Spiel.

1. Zahlenwürfel: Dieser Würfel zeigt die Zahl an, die entweder vor- oder zurückgegangen werden darf bzw. muss und wird von dem „ziehenden Spieler“ gewürfelt.
2. Richtungswürfel: Der Würfel zeigt einen roten oder grünen Pfeil, der darüber entscheidet, ob man vor (grün) oder zurück (rot) geht. Der Richtungswürfel wird vom „ruhenden Spieler“ gewürfelt.
3. Figurenwürfel: Dieser Würfel, der wieder vom „ziehenden Spieler“ gewürfelt wird, zeigt an, welcher der Spieler vor- oder zurückgehen darf bzw. muss.

Wer mit seiner Figur die Laufbahn einmal umrundet hat, zieht auf die Zielfelder seiner Farbe vor. Diese werden beim Vorrücken einzeln gezählt. Im Zielfeld stehende Figuren dürfen übersprungen werden. Wer als erster alle seine OUPS-Figuren „nach Hause“ gebracht hat, gewinnt das Spiel. Die anderen spielen weiter um die nächsten Plätze.

Fazit:
OUPS – Keep Smiling ist ein Spiel, das Jung und Alt begeistert. Obwohl es schon für Kinder ab 4 Jahren geeignet ist, zieht OUPS, genau wie bei den Büchern, die der Ursprung dieser Lizenz sind, auch ältere Semester in seinen Bann. Beim Spielen kam viel Freude auf, was zum einen daran lag, dass niemand rausgeworfen wird und wieder vorne beginnen muss, sondern höchstens mal ein paar Felder zurückbefördert wird. Und da man dies oft in Begleitung eines Mitspielers tut, bewahrheitet sich wieder die These: „Geteiltes Leid ist halbes Leid!“ Zum anderen war die Tatsache, dass wir in einer Erwachsenenrunde gespielt haben und das „Nebeneinanderstehen“ schnell in „Kuscheln“ umbenannt wurde, sehr erheiternd. So hat jeder jeden mal „in den Arm genommen“ und entsprechende Kommentare ließen natürlich nicht lange auf sich warten. Außerdem gibt es immer wieder die ausgleichende Gerechtigkeit. Muss man in der einen Runde alleine ein paar Felder zurückgehen, so darf man vielleicht schon in der nächsten durch den „Kuscheleffekt“ unverhofft ein paar Schritte vorziehen. Auch wenn das Ziel des Spiels eigentlich darin besteht, als Erster alle Figuren „nach Hause“ zu bringen, so dominiert doch der Grundgedanke, miteinander einen Weg zu gehen und Spaß zu haben.
Die Spielregel ist leicht verständlich, auch wenn nicht alle Eventualitäten berücksichtigt sind, wie z.B. der Fall, dass 3 Spielfiguren auf einem Feld stehen oder man beim Vor- oder Zurückgehen auf eine oder mehrere Figuren trifft. Diese Situation haben wir jedoch schnell mit Logik und durch Mehrheitsentscheid gelöst. Das Spielmaterial ist stabil und optisch sehr ansprechend. In Bezug auf die Blanko-Würfel, die man selbst bekleben muss, kann man geteilter Meinung sein. Ich sehe dies jedoch eher positiv. Sicher werden die Aufkleber bei häufigem Spielen irgendwann leiden, aber für diesen Fall sind dem Spiel Ersatzaufkleber beigefügt. Außerdem hat das Ganze den Vorteil, dass im Falle eines verloren gegangen Würfels einfach ein anderer Würfel beklebt werden kann und nicht extra ein Ersatzwürfel bestellt werden muss.
Einziger kleiner Kritikpunkt: Der Unterschied auf dem Figurenwürfel zwischen ziehendem und ruhendem Spieler ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Hier sei an alle Spielfreudigen mit Sehschwäche gedacht! Insgesamt hat das Spiel jedoch unsere volle Zustimmung gefunden und wird deshalb gerne weiterempfohlen. Lobenswert erwähnen möchte ich in Zeiten von Rückrufaktionen von in China gefertigten Produkten, dass das getestete Spiel das Gütesiegel „Beste Qualität – Made in Germany“ trägt.

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