Brandora Redaktion
September 2003


Bandai erhält "Master Toy" - Lizenz für Astro Boy

Die seit dem Frühjahr in Japan erfolgreich laufende Neuverfilmung der Astro Boy Zeichentrickfilme wird ab Anfang 2004, laut Sony Pictures Television, im US-Kindersender "Kids WB" starten. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Bandai America Inc. von Sony die Lizenzrechte für Spielzeug erhielt. Die Rechte gelten weltweit, ausgenommen dem asiatischen Raum.

Dass Sonys Wahl auf Bandai fiel war sicherlich zwangsläufig, denn der weltweit drittgrößte Spielzeughersteller hat mit der erfolgreichen Vermarktung von Animé-Charakteren die größte Erfahrung. Zu den jüngsten Produktlinien gehörten beispielsweise so erfolgreiche Themen wie Digimon, Sailor Moon und One Piece. Das Thema Astro Boy ist aber auch bei Bandai nicht unbekannt. 1963 hatte das Unternehmen bereits in Japan Produkte zu diesem Klassiker herausgebracht. Es war übrigens das erste Mal, dass Bandai TV-Charaktere vermarktete.

Zum Sendestart der Trickfilmserie in den USA wird Bandai America eine umfangreiche Produktpalette herausbringen. So sind neben gegliederten und gliederlosen Action-Figuren auch Fahrzeuge, Spielsets, Rollenspiel-Artikel, Sammelkarten und Sammelkartenspiele geplant. Zusätzlich zur Spielwaren-Lizenz wurden von Sony auch schon die US-Rechte für T-Shirts (Giant und Freeze), Taschen und -Rucksäcke (Fashion Accessories), Sportswear (Kids Headquarters), Bücher und Bilderbücher (Harper Collins) sowie Bettwäsche (Dan River) vergeben. Auch wird der Verkauf der Mangas durch Dark Horse wohl einen enormen Aufschwung erleben.

Wann die neue Serie in Deutschland ausgestrahlt wird ist noch ungewiss, doch das sie erscheint ist sehr wahrscheinlich, denn Astro Boy bringt die zur Zeit heißesten Trends - sowohl im Kids-TV als auch im Lizenzgeschäft - zusammen: Klassiker und Animé. Die Mangas erscheinen in Deutschland bereits seit 2000 bei Carlsen Comics zum Preis von 5 Euro.

Hintergrundinfo:

Astro Boy ist das bekannteste Werk von Osamu Tezuka (1928-1989), der in Japan als Urvater des Manga gilt. Er ist dort noch berühmter als Walt Disney in der westlichen Welt. Bereits 1951 hatte er für das Monats-Magazin Manga Shonen die Geschichte von Astro Boy erfunden und gezeichnet. Seiner Liebe zum Animé (Zeichentrickfilm) folgend, gründete er 1961 seine eigene Produktionsfirma Mushi Production. Natürlich wurden auch die Astro Boy Mangas verfilmt und nach einem Treffen mit Walt Disney im Jahre 1964, als erstes japanisches Animé, im amerikanischen Fernsehen gezeigt.

Die Geschichten handeln von einem sympathischen kleinen Kerl, dem Roboter Astro. Als im Jahre 2030 Tobio, der Sohn des japanischen Kybernetikers Professor Tenma bei einem Autounfall ums Leben kommt, schafft dieser einen Roboter, der seinem Sohn aufs Haar gleicht. Astro ist natürlich mit außergewönlichen Fähigkeiten ausgestattet und so wird er zum unermüdlichen Kämpfer gegen das Böse auf der Welt. Nach seiner Entführung, wird Astro in die USA verschleppt, wo er in einem Roboterzirkus auftreten muss. Dort trifft er auch seine Trainerin Kathy, die im den Namen Astro Boy gibt. Sein ärgster Feind ist der nach den gleichen Plänen gebaute Roboter "Atlas", doch nachdem sie ihre Verwandschaft festgestellt haben, verbünden sie sich um unter anderem die Erde vor Außerirdischen zu retten ...

Sony Pictures Television plant, nach den ersten 26 Folgen der neuen Animé-Serie, auch die Produktion eines computeranimierten Spielfilms.