Halbjahresbericht des Präsidenten des
Schweizerischen Verbandes der Spielzeuglieferanten (SVS), Peter Gygax
Markt und Umfeld
Der Spielwarenmarkt präsentierte sich im ersten Halbjahr trotz der
geopolitischen und wirtschaftlichen Veränderungen sehr stabil und resistent.
Dem Detailhandel machte aber vor allem das ausserordentlich schöne Wetter zu
schaffen, das die Konsumlust bremste und die Frequenzen am POS merklich senkte.
Hochrechnungen der IHA-GfK Hergiswil und des
SVS ergeben ein Minus von 5% für das erste Semester gegenüber
der gleichen Periode des Vorjahres. Dieses Ergebnis darf unter Berücksichtigung
der negativen Veränderungen der Verkaufsflächen als beachtlich gewertet werden.
Marktteilnehmer
Die im 2002 eingeleiteten Veränderungen kommen dieses Jahr voll zum tragen.
Generell ist eine Entwicklung zu Gunsten der grossflächigen POS feststellbar. Migros
und Manor haben weiter an Bedeutung gewonnen, Coop konnte inkl. EPA
stark zulegen. King Jouet wird in den kommenden Tagen zwei weitere
Filialen eröffnen. Bei den Fachhändlern zeichnet sich ein positiver Trend ab.
Die Nachfolge einiger Traditionsgeschäfte wurde optimal geregelt. So zeigt
beispielsweise die Zwimpfer
AG in Luzern einen erfolgreichen Weg zur Regelung der Nachfolge
auf. Grosse Bewegungen werden bei den Baby-Ausstattungsgeschäften beobachtet.
Hier weist Casa Bambi in Lyssach nach, dass Flächenwachstum in diesem
Bereich noch möglich und auch erfolgreich umsetzbar ist.
Produkte und Trends
Schönwetter-Produkte lagen im Trend. Der gesamte Bereich Outdoor und
Sportspielzeug steigerte sich um 37%. Dafür litten die Bereiche „Baukästen“ und
„Kreativ“ massiv. Dies erscheint logisch, da das Spielverhalten der Kinder
massgeblich durch das Wetter und das Umfeld beeinflusst wird. Die grossen
Gewinner und Trendsetter im ersten Halbjahr waren Produkte mit Manga-Lizenzen.
Manga nennt man Japanische Comics, die als Print- oder TV-Serie die Kinder
begeistern. „Bayblades“
und „Yu-Gi-Oh!“
gehörten zu den Kassenschlagern und werden voraussichtlich ihren Siegeszug
fortsetzen. Sogar „Pokémon“
startete wie Phönix aus der Asche zu neuen Verkaufsrekorden bei Karten und
interaktiven Spielen.
Ausblick
Der Spielwarenhandel beurteilt das zweite Semester 2003 durchwegs positiv. Die
altbewährten Spiele wie Holz-Eisenbahnen, Puppen, Kreativ- oder
Konstruktions-Spiele werden nach Auffassung von Branchenkennern eine
Renaissance erleben. Nach dem langen heissen Sommer, wo hauptsächlich draussen
gespielt wurde, ist die Lust auf Innenspiele besonders gross. Traditionelle
Spielwerte werden zu den Gewinnern gehören. Last but not least wird auch das
bevorstehende Weihnachtsgeschäft der Branche einen wohltuenden Schub verleihen.
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