SVS
News im Oktober 2003

Schweizer Spielwarenmarkt - Nach Konsolidierung Aufschwung in Sicht

Halbjahresbericht des Präsidenten des Schweizerischen Verbandes der Spielzeuglieferanten (SVS), Peter Gygax

Markt und Umfeld

Der Spielwarenmarkt präsentierte sich im ersten Halbjahr trotz der geopolitischen und wirtschaftlichen Veränderungen sehr stabil und resistent. Dem Detailhandel machte aber vor allem das ausserordentlich schöne Wetter zu schaffen, das die Konsumlust bremste und die Frequenzen am POS merklich senkte. Hochrechnungen der IHA-GfK Hergiswil und des SVS ergeben ein Minus von 5% für das erste Semester gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres. Dieses Ergebnis darf unter Berücksichtigung der negativen Veränderungen der Verkaufsflächen als beachtlich gewertet werden.

Marktteilnehmer

Die im 2002 eingeleiteten Veränderungen kommen dieses Jahr voll zum tragen. Generell ist eine Entwicklung zu Gunsten der grossflächigen POS feststellbar. Migros und Manor haben weiter an Bedeutung gewonnen, Coop konnte inkl. EPA stark zulegen. King Jouet wird in den kommenden Tagen zwei weitere Filialen eröffnen. Bei den Fachhändlern zeichnet sich ein positiver Trend ab. Die Nachfolge einiger Traditionsgeschäfte wurde optimal geregelt. So zeigt beispielsweise die Zwimpfer AG in Luzern einen erfolgreichen Weg zur Regelung der Nachfolge auf. Grosse Bewegungen werden bei den Baby-Ausstattungsgeschäften beobachtet. Hier weist Casa Bambi in Lyssach nach, dass Flächenwachstum in diesem Bereich noch möglich und auch erfolgreich umsetzbar ist.

Produkte und Trends

Schönwetter-Produkte lagen im Trend. Der gesamte Bereich Outdoor und Sportspielzeug steigerte sich um 37%. Dafür litten die Bereiche „Baukästen“ und „Kreativ“ massiv. Dies erscheint logisch, da das Spielverhalten der Kinder massgeblich durch das Wetter und das Umfeld beeinflusst wird. Die grossen Gewinner und Trendsetter im ersten Halbjahr waren Produkte mit Manga-Lizenzen. Manga nennt man Japanische Comics, die als Print- oder TV-Serie die Kinder begeistern. „Bayblades“ und „Yu-Gi-Oh!“ gehörten zu den Kassenschlagern und werden voraussichtlich ihren Siegeszug fortsetzen. Sogar „Pokémon“ startete wie Phönix aus der Asche zu neuen Verkaufsrekorden bei Karten und interaktiven Spielen.

Ausblick

Der Spielwarenhandel beurteilt das zweite Semester 2003 durchwegs positiv. Die altbewährten Spiele wie Holz-Eisenbahnen, Puppen, Kreativ- oder Konstruktions-Spiele werden nach Auffassung von Branchenkennern eine Renaissance erleben. Nach dem langen heissen Sommer, wo hauptsächlich draussen gespielt wurde, ist die Lust auf Innenspiele besonders gross. Traditionelle Spielwerte werden zu den Gewinnern gehören. Last but not least wird auch das bevorstehende Weihnachtsgeschäft der Branche einen wohltuenden Schub verleihen.