SIMBA erhält Zuschlag für Smoby

Brandora Redaktion - 3. März 2008

 
 
Deutscher Marktführer übernimmt die Geschäfte

Die Entscheidung über die Zukunft von Smoby ist gefallen. Das Handelsgericht von Lons-le-Saunier im französischen Jura hat die deutsche Simba Dickie Group als strategischen Investor für Teile der ehemaligen Smoby-Berchet Gruppe auserwählt. Damit gab sie dem Angebot des deutschen Unternehmens den Vorzug, vor ähnlichen Angeboten französischer Investmentfondgesellschaften. Firmenchef Michael Sieber zeigte sich sehr glücklich über die Entscheidung, bestätigte aber, dass nur die bekanntenen Marken Smoby und Berchet zum Paket gehören, aber ausdrücklich nicht die Marke Majorette.

Die Insolvenzverwalter entschieden sich am 3.März 2008 für die Simba Dickie Group wegen ihrer weitreichenden Erfahrungen im Spielwarenbereich und ihrer weltweiten Distributionsmöglichkeiten mit 20 eigenen internationalen Tochterunternehmen. Die Simba Dickie Group hat bereits in den letzten Jahren bewiesen, dass Neustrukturierungen nach Übernahmen erfolgreich durchgeführt werden können, so zum Beispiel bei Dickie Toys, Noris Spiele, Schuco und dem BobbyCar Hersteller BIG. Mit der Übernahme von Smoby hat die Simba Dickie Group einen neuen Meilenstein in ihrer 25-jährigen Firmengeschichte gesetzt.

Die Fürther Firmengruppe, die unter ihrem Dach bereits bekannte Marken wie Simba, Dickie, Schuco, BIG, Noris Spiele, Tamiya und Eichhorn vereint, hatte 2007 einen konsolidierten Gesamtumsatz in Höhe von 370,0 Mio Euro realisiert. Gegenüber dem Vorjahr war das eine Steigerung um fast 9% (340,0 Mio. Euro). Die Firmengruppe beschäftigte Ende 2007 in den angestammten Geschäftsfeldern 1.000 Mitarbeiter (900 Mitarbeiter in 2006).

Smoby, der größte französische Spielwarenhersteller, beschäftigte weltweit 2300 Mitarbeiter (1080 davon in Frankreich). Neben der Firmenzentrale in Lavans wird Simba die Produktionen in den Fabriken Arinthod, Moirans, Groissiat und Bellignat für unterschiedliche Produkte erhalten. „Die unserer Meinung nach dafür notwendigen 401 Mitarbeiter werden entsprechend unseres Angebotes übernommen“, so Geschäftsführer Uwe Weiler.

Smoby war vor einem Jahr in die Verlustzone gerutscht. Seit März 2007 stand das Unternehmen, das nach der Übernahme von Majorette 2003 und Berchet 2005 Nummer 3 auf dem französischen Spielwarenmarkt wurde, zunächst unter Gläubigerschutz. Im April 2007 war Smoby dann vom ehemaligen Chef, Jean-Christophe Breuil, für einen symbolischen Euro an MGA Entertainment verkauft worden, aber das amerikanische Unternehmen war nicht in der Lage einen Restrukturierungsplan für die mit etwa 275 Mio Euro verschuldete Gruppe vorzulegen. Ab dem 9. Oktober 2007 kam Smoby schließlich unter Insolvenzverwaltung.

Die Produktpalette von Smoby ergänzt sich hervorragend mit den Sortimenten der Simba Dickie Group und wird sobald als möglich auch in die Auslandsniederlassungen der Firmengruppe integriert. Außerdem hat Smoby in Frankreich ein ausgezeichnetes Entwicklungsteam mit Designern, Technikern und Produktmanagern, das auch die Simba Dickie Group positiv unterstützen wird.