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Das Geschäftsjahr 2008 sei schlecht verlaufen, sagte demnach der Marketing-Leiter Klaus Schindler dem Bayerischen Rundfunk. Herpa sei in einer schwierigen Situation, was dazu geführt hat, dass die Januar-Gehälter der 200 Mitarbeiter um drei Wochen gestundet werden müssen. Dies sei "ein kleiner Beitrag", bis die Verhandlungen mit einem Investor abgeschlossen sind. Gespräche laufen zurzeit mit Andreas Fürst von Leiningen, Schindler bestätigte dies. Die Übernahme soll voraussichtlich bereits in den kommenden zwei Wochen erfolgen. Fürst von Leiningen aus Amorbach ist bereits seit 14 Jahren stiller Gesellschafter des Unternehmens. Er kenne die Probleme und die Chancen der Firma. Nach Schindlers Angaben braucht der Dietenhofener Modellbauer "frisches Geld", um die aktuelle Krise zu überwinden. Der Hersteller von Miniaturmodellen stellt jährlich rund drei Millionen Autos, Flugzeuge und Trucks im kleinen Maßstab her. 2008 hatte Herpa einen Umsatz von rund 18 Millionen Euro erwirtschaftet. Für die Finanzklemme nannte Schindler zwei Gründe: „Einerseits die Marktentwicklung, die in der Modellbaubranche stagnierend bis rückläufig ist.“ Andererseits sei bei herpa erschwerend hinzugekommen, „dass die Beschaffung aus China schwierig wurde, das heißt Lieferverzögerungen, Qualitätsprobleme und Preissteigerungen, die uns sehr wehgetan haben.“ Schindler weiter: "Jetzt geht es darum, dass Herpa mit dem neuen Geldgeber auf eine solide finanzielle Basis gestellt und fitgemacht wird für die Anforderungen des Marktes“. Die Familie Wagener als bisheriger Eigentümer werde sich zurückziehen. Darüber hinaus sollten Kosten eingespart werden; ob dies auch Stellenstreichungen beinhalte, wollte Schindler nicht kommentieren. Er blickt verhalten optimistisch in die Zukunft. „Wir rechnen damit, uns 2009 zu stabilisieren.“ Das Geschäft auf der Spielwarenmesse sei gut gelaufen. |