Lego baut auf eBay

Unternehmens-News - LEGO


Am Rande der 55. internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg wurde bekannt, dass der weltweit größte Online-Marktplatz eBay und LEGO kooperieren und unter pages.ebay.de/lego eine LEGO-Einkaufswelt anbieten. LEGO-Händler sollen hier mit wenig Aufwand ihre LEGO-Produkte "online" anbieten können. Damit will das dänische Unternehmen seinen Händlern eine neue Form der Verkaufsförderung bieten. Die Händler können ihr Angebot auf der Plattform zum Festpreis oder als Auktion einstellen, wobei die "Sofort kaufen Option" immer ausgewählt sein muss. Zunächst wurde die Anzahl der Händler auf 50 beschränkt.

„Die Spielzeughändler können bei dem neuen Verkaufsmodell nur gewinnen“, so Dirk Engehausen, Geschäftsführer und Vertriebsleiter bei LEGO Central Europe. "Zusätzlich zum stationären Handel mit uns eine virtuelle Verkaufspräsenz zu eröffnen, ist mit geringen Fixkosten verbunden, das heißt: eine Chance auf höhere Umsätze mit geringem finanziellen Risiko." Ein sukzessiver Ausbau der LEGO-Einkaufswelt bei eBay ist bereits in Gange.

Neuware als Auktionsartikel wird in der Regel niedrig und meisten sogar für 1 Euro eingestellt. 6 Tage und 23 Stunden bleiben die Produkte zu einem äußerst niedrigem Preis auf der Plattform, um dann in der letzten Stunde eine Annäherung an marktübliche Preise zu erfahren. Der Eindruck der ersten 167 Stunden bleibt jedoch beim Konsumenten haften: Der Artikel ist sehr günstig zu haben! Wie der Screenshot der Auktion eines "gewerblichen Powersellers" zeigt, wird ein Artikel der laut Preisempfehlung 13,99 Euro kosten sollte, nach einem Einstiegspreis von 1,99 Euro für letztendlich 4,50 Euro versteigert. Markenartikel in Festpreisauktionen werden es in einem Medium, das vordringlich Gebrauchtware an den Mann bringt, schwer haben, zu einem vernünftigen Preis abgesetzt zu werden.

Es bleibt dahin gestellt ob es dem stationären Fachhandel hilft, Produkte im Internet zu verkaufen, die wirklich an "jeder Ecke" verfügbar sind, ob im Supermarkt, im Fachgeschäft oder im LEGO-Store. Der massive Verkauf im Internet kann eine befriedigende Marge einfach nicht gewährleisten. eBay als originäre Auktionsplattform ist und bleibt ein Medium für den "Best Price" Verkauf. Alle Markenartikel leiden unter den Gebrauchtverkäufen über eBay, denn bereits jetzt geht laut Unternehmen z.B. alle 30 Sekunden ein LEGO-Artikel online "über die Theke". Es kann aber sicher keine Lösung sein, dem ein Bataillon von "Powersellern" entgegen zu stellen, um seine Marke zu pflegen. Ist es für eine hochwertige Marke wirklich dienlich, sich in einer solchen Form "entwertet" darzustellen?