EM.TV 2003 mit Umsatzanstieg und deutlichem Fehlbetrag

EM.TV - 7. April 2004
  • Neues Segment Sport beflügelt Umsatzentwicklung
  • Sonderbelastungen beeinflussen erneut Ergebnis
  • Klatten bleibt Vorstandsvorsitzender von EM.TV über 2004 hinaus
  • Nach erfolgtem Erlass der Wandelanleihe wird künftige EM.TV AG komplett sanierte Gesellschaft sein

Die EM.TV & Merchandising AG weist für das Geschäftsjahr 2003 einen Konzernumsatz von 270,0 Mio. Euro aus. Der Anstieg von 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr (249,9 Mio. Euro) ist in erster Linie auf den Umsatzbeitrag des neuen Segments Sport (DSF, Sport1, PLAZAMEDIA) zurückzuführen, das den Erlöswegfall durch den Verkauf der Jim Henson Company deutlich überkompensierte. Die Ergebnisentwicklung des Medienunternehmens war – abgesehen von einem unverändert schwachen Marktumfeld – wie in den Vorjahren von Sonderbelastungen beeinflusst. Diese betrafen vor allem außerplanmäßige Abschreibungen auf Filmvermögen als Folge von Werthaltigkeitsprüfungen sowie Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen (vor allem Verkauf Jim Henson Company, Restrukturierung Wandelanleihe 400 Mio. Euro 4% 2000/2005).

Das nach IFRS ermittelte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 2003 minus 11,7 Mio. Euro (2002: plus 8,4 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf minus 135,2 Mio. Euro (2002: minus 340,2 Mio. Euro). Der Konzernjahresfehlbetrag nach Anteilen anderer Gesellschafter betrug 129,9 Mio. Euro (2002: Fehlbetrag von 310,2 Mio. Euro).

Der Einzelabschluss der AG (nach HGB) zeigt erwartungsgemäß einen Jahresfehlbetrag von 171,6 Mio. Euro (Vorjahr: Fehlbetrag von 324,3 Mio. Euro), der wesentlich auf die laufenden Aufwendungen für die Wandelanleihe und auf eine Teilabschreibung des Beteiligungsansatzes der Junior.TV GmbH & Co. KG zurückzuführen ist.
Nach dem Ende März 2004 erfolgten fast vollständigen Erlass der Wandelanleihe und im Rahmen der damit verbundenen weit reichenden Umstrukturierung des EM.TV-Konzerns wird die EM.TV & Merchandising AG in den kommenden Wochen auf die EM.TV Vermögensverwaltungs AG verschmolzen, die in EM.TV AG umbenannt werden soll. Die EM.TV AG (neu) wird als komplett sanierte Gesellschaft und wirtschaftlich bereinigt um die 45%- Beteiligung an der TMG die derzeitigen Segmente Unterhaltung und Sport fortführen.

Klatten bleibt Vorstandsvorsitzender von EM.TV über 2004 hinaus

Der Aufsichtsrat der EM.TV Vermögensverwaltungs AG, auf die in Kürze die EM.TV & Merchandising AG verschmolzen wird, hat in seiner heutigen Sitzung den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Werner E. Klatten um drei Jahre bis zum 31. Dezember 2007 verlängert. Werner E. Klatten hatte am 15. September 2001 den Vorstandsvorsitz der EM.TV & Merchandising AG übernommen und war vom 31. Januar 2002 bis 16. März 2004 über die Werner Klatten Beteiligungs mbH (WKB) größter Einzelaktionär der Gesellschaft.

Ausblick

Die EM.TV AG (neu), die aus der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV Vermögensverwaltungs AG hervorgehen wird, wird ein saniertes Unternehmen mit einer soliden Kapitalausstattung sein und das operative Geschäft von EM.TV fortsetzen und weiter ausbauen. Im Segment Unterhaltung stehen aktive Schritte zur Konsolidierung des Marktes für Kinder- und Jugendprogramme sowie die Stärkung der Auslandsaktivitäten ganz oben auf der Agenda. Ende März 2004 erzielte EM.TV mit KirchMedia Einigung über den Erwerb der restlichen 50 Prozent an der Junior.TV GmbH & Co. KG. Nach Zustimmung durch das Bundeskartellamt, den Gläubigerausschuss der KirchMedia, die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) sowie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) wird EM.TV die volle Kontrolle über eine der weltweit größten Programmbibliotheken für Kinder und Jugendliche haben. Das Segment Sport wird durch die zunehmenden Aktivitäten im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006TM Impulse erfahren.

Der Vorstand plant für das Jahr 2004 in beiden Segmenten ein positives Segmentergebnis. Die Holding-Kosten inklusive der abschließend anfallenden Restrukturierungskosten werden jedoch zu erheblichen Belastungen führen, so dass im Ergebnis von AG und Konzern im Jahr 2004 noch mit Fehlbeträgen zu rechnen ist. Das Unternehmen wird alles daran setzen, im Jahr 2005 erstmals wieder ein positives Konzernergebnis nach Steuern auszuweisen.