Graf Ludo-Spielegrafikpreis geht in entscheidende Runde

modell-hobby-spiel - September 2009
 
  • Jeweils drei Nominierte in den Kategorien "Beste Kinderspielgrafik" und "Beste Familienspielgrafik" ermittelt
  • Bekanntgabe der Gewinner auf der modell-hobby-spiel

Es wird spannend beim Spielegrafikpreis "Graf Ludo", der in diesem Jahr erstmalig zur modell-hobby-spiel verliehen wird. FamilyGames, der Spielbereich des Felsenweg-Instituts der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, und die Leipziger Messe wollen mit diesem Preis die Aufmerksamkeit auf die Gestaltung und Verpackung eines Spieles und ihrer Spielmittel lenken. In ihrer jüngsten Klausurtagung benannte die Jury jetzt die jeweils drei nominierten Spiele in den zwei Kategorien:

Beste Kinderspielgrafik:
Burg der 1000 Spiegel (KOSMOS), Grafiker: Michael Menzel und Michaela Schelk
Nicht zu fassen (Zoch-Verlag), Grafikerin: Gabriela Silveira
Zoowaboo (Selecta Spielzeug AG), Grafikerin: Gabriela Silveira und illustriert durch Nadine Bougie

Beste Familienspielgrafik:
Bonnie and Clyde (ABACUSSPIELE), Grafiker: Martin Hoffmann, Claus Stephan und Mirko Akira Suzuki
Der Name der Rose (Ravensburger), Grafiker: Volker Bagan & Inhouseteam
Hab & Gut (Winning Moves), Grafiker: Michael Menzel, Christof Tisch

"Die Entscheidungsfindung war nicht leicht, weil jedes der jeweils zehn vorgeschlagenen Spiele auf seine Weise einzigartig ist", erläutert Annette Schmeier, Projektdirektorin der modell-hobby-spiel und Mitglied der Jury.

Kati Gräfin von Schwerin, Designerin in Düsseldorf, begründet, warum beispielsweise Burg der 1000 Spiegel ausgewählt wurde: "Hier stimmt vor allem das Farbkonzept, das eine schöne Atmosphäre schafft. Die Idee einer Burg mit Kerzenschein und Türknarren kommt gut rüber und ist trotzdem nicht gruselig. Außerdem finde ich die Hauptfigur, ein kleiner Vampir, sehr gut gelungen", erklärt sie. Ebenfalls ein Favorit des adeligen Jurymitglieds ist Zoowaboo. "Die Spielkarten sind es, die mich beeindrucken. Am liebsten möchte ich sie mir irgendwo aufhängen, um sie jedem zu zeigen. In der grafischen Umsetzung der einzelnen Tiere steckt sehr viel Liebe zum Detail", meint Kati von Schwerin.

Willi Weber, ehrenamtlicher Mitarbeiter bei FamilyGames, zeigt sich vor allem von "Nicht zu fassen" beeindruckt: "Die Grafik und Ausstattung der Spielmittel sind sehr liebevoll ausgearbeitet. Die Fingerpuppe, die den Wolf darstellt, ist sehr gut geeignet, um Kinder leicht ins Spiel einzuführen", sagt er. Bei "Bonnie and Clyde" begeistern ihn die Spielkarten: "Mit den Karten wird eine Geschichte erzählt, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge nebeneinander legt. Das ist ein schöner Zusatznutzen, den man so nicht erwartet."

Zu dem gleichen Urteil kommt auch Arno Miller, Gründer von spielwiese.at. "Die Gestaltung von 'Bonnie and Clyde' eröffnet sich im Detail. Statt die Karten nur zu nummerieren, wird auf ihnen das historische Geschehen dargestellt, ohne dass dabei die Funktionalität des Spielmechanismus’ leidet. Ein herausragendes Beispiel dafür, dass auch in kleinen, unscheinbaren Spielen viel Potenzial für eine ansprechende und gelungene Grafik stecken kann." Die grafische Aufteilung und Gestaltung des Spielplans war es, die das Spiel "Der Name der Rose" in die Endrunde brachte. "Die gemäldehaften Personenkarten setzen einen farblichen Kontrastpunkt zum düsteren Geschehen und unterstreichen das von Widersprüchen geprägte Millieu", beschreibt Miller die Gestaltung.

Die Nominierung der jeweils besten Spiele bildet den bisherigen Höhepunkt auf dem Weg zur Vergabe des ersten "Graf Ludo". Hinter den Kulissen geht der Findungsprozess weiter. "Die Jury berät sich in weiteren Tagungen und sammelt Argumente für eines der Spiele", erklärt Johannes Ebermann, Projektkoordinator für den Spielegrafikpreis. Helfen werden dabei zum einen Tests im privaten Umfeld der Jurymitglieder. Zum anderen fließen die kürzlich eingeholten Meinungen deutscher und tschechischer Familien in die Bewertung ein. Bei einem Treffen im Internationalen Begegnungszentrum auf Kloster St. Marienthal in Ostritz konnten Kinder und Eltern die grafische Aufmachung der Spiele beurteilen.

Die Gewinner der besten Kinderspiel- und Familienspielgrafik werden am 2. Oktober im Rahmen der Leipziger Messe modell-hobby-spiel bekannt gegeben. Charlotte Engelhardt moderiert die Festveranstaltung in Leipzig. Beide Kategorien sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Schirmherr ist Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU).

Kurzbeschreibung der Spiele:
Nicht zu fassen (Zoch-Verlag)
Das Spiel entführt Kinder in die Märchenwelt von „Der Wolf und die sieben Geißlein“. Zentrale Figur ist die Fingerpuppe des Wolfs. Wer sie sich überzieht, darf zwei Möbelstücke hochheben, um zu sehen, ob sich dort ein Geißlein versteckt hält. Hat er sieben gefunden, gewinnt er das Spiel. Wenn sich die Geißlein aber zu gut versteckt haben, bekommt der Spieler die Punkte – und zeigt dem Wolf eine lange Nase.

Zoowaboo (Selecta Spielzeug AG) Hier kommen tierische Action und logisches Denken zusammen. Dieses turbulente Spiel lässt seine Spieler schätzen, wie viele Tiere auf einem Floß Platz haben. Während alle ihr Bestes versuchen, läuft nebenbei die Zeit unerbittlich ab. Wird es Eddi Elefant noch schaffen? Oder ist nur noch Platz für das Huhn?

Burg der 1000 Spiegel (KOSMOS)
Der Vampir Victor hat ein Problem: Er muss das Lexikon der gruseligsten Vampire wiederfinden. Doch die Burg der 1.000 Spiegel, auf der er lebt, hat einfach zu viele Zimmer. So findet sich der kleine Kerl nicht zurecht. Hier müssen die Spieler helfen, die durch das offene Fenster in die Burg schauen können. Zahlreiche Spiegel in den Korridoren können verschoben werden. Sie helfen dabei, in jede Ecke zu schauen.

Bonnie and Clyde (ABACUSSPIELE)
Bei diesem Spiel schlüpfen die Spieler in die Rolle eines FBI-Agenten. Ihr Auftrag: das berühmte Gangsterpärchen finden. Gespielt wird Bonnie and Clyde wie das klassische Rommé. Dazu kommen zwei neue Elemente, die das altbekannte Prinzip erweitern: Die sogenannten Ted-Hinton-Karten, benannt nach dem FBI-Ermittler, erweitern die Möglichkeiten des Spielers. Dazu gibt es einen Spielplan mit dem Fluchtauto, der anzeigt, wo sich das Pärchen versteckt halten könnte.

Hab & Gut (Winning Moves)
Das Spiel ist eine Handelssimulation. Durch geschickten Handel mit Rohstoffaktien gilt es hier, seine Gewinne zu vergrößern und sein Hab & Gut zu mehren. Taktik und Intuition sollen helfen, Kursinformationen zu erraten. Geld allein macht aber nicht glücklich, und so müssen die Spieler auch wohltätig sein. Wer zu wenig spendet, scheidet aus. Wie im richtigen Leben ist das Finanzgebaren der anderen hier nicht immer durchschaubar. Börsenspekulation mal anders - vor allem mit viel Spaß.

Der Name der Rose (Ravensburger)
Verdächtige Mönche, geheimnisvolle Mächte und dunkle Machenschaften beherrschen dieses Spiel. Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Mönchs - ohne zu wissen, wer welchen Mönch spielt. Nun gilt es, möglichst unverdächtig durch das Spiel zu kommen. Dazu muss jeder Spieler mittels heißer Spuren und stichhaltiger Beweise entlarvt werden. Wer unerkannt bleibt, gewinnt.

Alle Informationen zum Spielegrafikpreis "Grad Ludo" und eine Vorstellung der Jurymitglieder finden Sie auf http://www.graf-ludo.de

Zur modell-hobby-spiel präsentieren vom 2. bis 4. Oktober 2009 rund 600 Aussteller ihre Neuheiten auf einer Fläche von 80.000 Quadratmetern. Die Messe ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet 9,00 Euro, ermäßigt 6,50 Euro. Für Kinder unter sieben Jahre ist der Eintritt frei; Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren zahlen 4,00 Euro Eintritt. Für alle Interessierten bietet die Firma Eurotouring sehr günstige Busreisen aus elf deutschen Städten zur modell-hobby-spiel an ( www.eurotouring.de).