Der Präsident des Schweizerischen Verbandes der Spielzeuglieferanten (SVS), Peter W. Gygax, lässt das vergangene Jahr Revue passieren. Für das Jahr 2004 ist er zuversichtlich und verkündet gute Aussichten für die ganze Branche.

Markt und Umfeld  -  Der Spielwarenmarkt präsentierte sich im vergangenen Jahr trotz der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im branchenübergreifenden Vergleich wiederum recht resistent und stabil. Das erste Halbjahr war geprägt durch das ausserordentlich schöne Wetter, das die Konsumlust und die Frequenzen am POS negativ beeinflusste. Im zweiten Halbjahr konnte der Spielwarenhandel die Verluste aus dem Frühjahr/Sommer nicht konsolidieren. Obwohl das Weihnachtsgeschäft als sehr gut gewertet werden kann, litt vor allem der Fachhandel unter der schlechten Verfügbarkeit der Leader- Artikel. Das Jahr 2003 schloss nach Einschätzung des SVS mit einem Minus von 3%, was einem Gesamtwert von CHF 620 Mio. entspricht.

Marktteilnehmer  -  Die im 2002 eingeleiteten Veränderungen kamen im Jahr 2003 voll zum tragen. Generell ist die Entwicklung zu Gunsten der grossflächigen POS feststellbar. Migros und Manor haben weiter stark an Bedeutung gewonnen, Coop konnte inkl. EPA ebenfalls markant zulegen. Die Grosskunden der Schweiz verzeichneten gute Zuwachsraten. Manor konnte sich seinen Spitzenplatz mit einem hervorragenden Weihnachtsgeschäft sichern. Beim Fachhandel zeichnen sich gute Chancen für die Zukunft ab. Der allgemeine Retro-Trend spricht für klassisches Spielzeug und die Konsumenten wünschen wieder vermehrt Service und Beratung. Der Fachhandel kann beides optimal anbieten.

Produkte und Trends  -  Im ersten Halbjahr waren die Spielwaren für Draussen stark gefragt. Der gesamte Outdoor-Bereich und Sportspielzeug steigerten sich 2003 um über 37%. Die Gewinner und Trendsetter im vergangenen Jahr waren jedoch erwartungsgemäss Produkte mit Manga-Lizenzen wie Yu-Gi-Oh! und Bayblades. Zu Kassenschlagern in der Weihnachtszeit gehörten unter anderem Produkte wie die Arche Noah von Playmobil, Autorennbahnen von Carrera, attraktive Brettspiele und Holzeisenbahnen. Diese Entwicklung bestätigt auch die Einschätzung des SVS, wonach traditionelle Spielwerte weiterhin im Trend liegen.

Ausblick  -  Das Jahr 2004 steht unter dem Stern der virtuellen und elektronischen Spiele. Der klassische Spielcomputer für Klein- und Schulkinder feiert seine Rückkehr, die virtuellen Spiele warten dieses Jahr mit einigen Weltpremieren auf. Innovation wird auch im traditionellen Spielwarenbereich gross geschrieben. So werden beispielsweise die Puzzles wieder dreidimensional und sogar kugelrund. Als Trendprodukt bleibt Yu-Gi-Oh! stark im Markt, der neuste Hype aus Japan heisst aber Duel Masters und wird den Handel ab Oktober 2004 im Sturm erobern. Gemäss einer Umfrage des SVS sind die Erwartungen für das Jahr 2004 mit einem Umsatzwachstum von 2 bis 3% positiv. Gefordert ist ein starkes Engagement aller Handelsstufen, um unsere vielfältige Spielwarenbranche optimal zu inszenieren. Produkte für jede erdenkliche Zielgruppe sind in einem noch nie da gewesenen Ausmass vorhanden. Die Umsetzung und Kommunikation an der Verkaufsfront wird zur Königsdisziplin für alle Beteiligten. Es wird ein spannendes Jahr!