30 Jahre Sommerzeit – So klappt die Umstellung von Mensch und Maschine
„Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?“ fragen sich mit Paulchen Panther diejenigen Schlafmützen, die den Beginn der Sommerzeit im nächsten Jahr verpassen und am letzten Montag im März 2010 zu spät ins Büro kommen. Obwohl die Zeitumstellung am Sonntag den 28. März 2010 schon zum 31. Mal in Deutschland stattfindet, kommt sie wie der Winterreifenwechsel immer wieder überraschend. Wenn Sie Ihre Leser, Hörer oder Zuschauer mit einer Verlosung an die Sommerzeit erinnern wollen, spendiert KOSMOS gern Exemplare der Experimentierkästen „Limo-Uhr“ oder „Kosmolino – Wer kennt die Uhrzeit?“
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Damit unsere Funkuhren, die Fernsehsender und die Deutsche Bahn nicht die Zeitumstellung verschlafen, sind die Mitarbeiter der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig hellwach. Sie steuern die Atomuhr in Mainflingen, etwa 25 km südöstlich von Frankfurt am Main, die wiederum den Beginn der Sommerzeit per Funk ausstrahlt. Um 3 Uhr in der Nacht zum letzten Sonntag im März werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Am letzten Oktoberwochenende geht es dann um eine Stunde zurück. Die daraus entstehenden zwei Stunden zwischen 2 und 3 Uhr werden übrigens 2A und 2B genannt.
Die Einführung der Sommerzeit wurde in Deutschland 1978 mit dem „Zeitgesetz“ beschlossen und wurde ebenso wie in Österreich ab 1980 gültig. Die Schweiz zog ein Jahr später nach. Erst seit 1996 ist die Sommerzeit in ganz Europa einheitlich. So gibt es mit Eisenbahnfahrplänen, internationalen Meetings und Computerprogrammen keine Probleme mehr. Nur die Menschen – und vor allem die Kinder – lassen sich nicht so einfach umstellen: Weil sich die innere Uhr von Kindern stärker nach dem natürlichen Wechsel von Tag und Nacht richtet, kommt der Nachwuchs zu Beginn der Sommerzeit schwer aus dem Bett. Wie beim Jetlag hilft es hier, sich an die neuen Zeiten zu halten, und nach zwei bis sieben Tagen ist die Umstellung meist überwunden.
Bis dahin sind dann auch die letzten vergessenen Uhren im Haushalt richtig gestellt. Wie das richtig geht, müssen viele Deutsche auch nach drei Jahrzehnten noch überlegen. Hier hilft der Merksatz, dass die Uhr immer in „Richtung Sommer“ gestellt wird, also im Frühjahr eine Stunde vor und im Herbst eine Stunde zurück. |
Kinder ab acht Jahren kennen sich mit der Uhr schon bestens aus. Für sie ist es eher spannend zu sehen, dass mit einer Zitrone genug Strom für den Betrieb einer LCD-Uhr erzeugt werden kann. Wie das genau funktioniert, zeigt das KOSMOS Mitbringexperiment „Limo-Uhr“. Metallelektroden werden in Zitronensaft oder eine andere saure Flüssigkeit getaucht und der dabei entstandene Strom treibt daraufhin eine Digitaluhr an. So lernen Kinder die stromerzeugende Wirkung von sauren Stoffen und Metallen kennen. |