EK/servicegroup zeigt der Krise die kalte Schulter

EK/servicegroup - Mai 2010

 
Bielefelder Verbundgruppe legt 2009 um 3,4 Prozent zu / Geschäftsfeld family verzeichnet deutliche Zuwächse / Neue Leistungen für einen starken Mittelstand

Auch im Jahr der größten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 5 Prozent hat sich die klare Fokussierung der EK/servicegroup auf den inhabergeführten Facheinzelhandel ausgezahlt: „Wir fördern Mittelstand statt Mittelmaß. Während die Politik sich weiterhin nur verbal für den Mittelstand stark macht, steht er bei uns im Zentrum aller Aktivitäten. Für über 2.100 Handelspartnern mit deutlich mehr als 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern repräsentieren wir den zukunftsorientierten mittelständischen Einzelhandel wie kaum eine andere Organisation in der europäischen Handelslandschaft“, so der Vorstandsvorsitzende Franz-Josef Hasebrink auf der EK-Jahrespressekonferenz am 6. Mai 2010 im Rahmen der EK FUN (06.-08.05.2010)

Und dass sich diese enge Verbindung rentiert, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der EK im Geschäftsjahr 2009: Der Gesamtumsatz der Bielefelder Verbundgruppe belief sich auf 1.473,6 Mio. € und lag damit um 48,3 Mio. € bzw. 3,4 % über dem Vorjahreswert.

Besser als der Markt
Nicht zum ersten Mal hat sich die EK/servicegroup besser als der Markt geschlagen. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes setzte der deutsche Nonfood-Einzelhandel im vergangenen Jahr nominal 2,2 % und real 1,9 % weniger um als im Vorjahr.

Für die EK/servicegroup gelten aber zurzeit offensichtlich andere Gesetze. Zum überzeugenden Umsatzergebnis trugen dabei sowohl das Zentralregulierungsgeschäft (ZR) als auch das Lagergeschäft bei. Während der ZR-Zuwachs bei 3,6 % lag, konnte sich das EK-Lagergeschäft auf einem stabilen Niveau halten und wuchs um 0,9 %.

„Netzwerken“: ARDEK und IGEKA Baby handeln gemeinsam
Für die EK/servicegroup sind Handelsgruppen mit klarer Mittelstandsorientierung keine Konkurrenten, sondern potenzielle Verbündete im Kampf um die Marktanteile für den inhabergeführten Einzelhandel. Eine Zusammenführung auf der EK-Mittelstandsplattform hat deshalb eine hohe Priorität in der strategischen Unternehmensführung – immer mit dem Ziel eines qualifizierten Wachstums zum unmittelbaren Nutzen aller Beteiligten. Und die Liste der Vorteile ist lang:

  • Zukunftssicherheit durch wirtschaftliche Stabilität der Partner
  • Steigerung des Einkaufspotenzials durch Vereinigung des Marktvolumens
  • Herstellung der konzeptionellen Systemführerschaft zwischen Handel und Industrie in horizontaler und vertikaler Partnerschaft
  • Verfeinerung der Leistungsprofile im Waren- und Systemgeschäft, die Handel und Lieferanten kooperativ und effizient verbinden.
  • Nutzung von Sparpotenzialen durch Übernahme zentraler Leistungen (Warenbezugs- und Sortimentsmanagement, Marketing, Finanzen, DV/Organisation, Controlling) im Rahmen der EK-Plattformstrategie mit entsprechender Professionalisierung aller Aktivitäten
  • Steigerung der Attraktivität für Neumitglieder durch wachsende Marktbedeutung

„Wachstum um jeden Preis kommt für uns nicht in Frage. Die Prämisse des gemeinsamen unternehmerischen Handelns heißt: Wettbewerbsvorteile erzielen und den Markt für heutige und zukünftige Partner aktiv gestalten“, verdeutlichen Franz-Josef Hasebrink und Bernd Horenkamp die grundsätzliche strategische Ausrichtung der EK.

So versteht sich die 1998 gegründete ZEUS Zentrale für Einkauf und Service GmbH & Co. KG, Tochtergesellschaft der Verbundgruppen hagebau (Soltau), E/D/E (Wuppertal) und EK/servicegroup, als gemeinsames Bindeglied zwischen den angeschlossenen Handelsunternehmen und den Vertragslieferanten. Auch in der jüngsten Vergangenheit hat sich auf der EK-Plattform viel bewegt: Neben dem Ausbau der 2008/2009 eingegangenen Partnerschaften mit der Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Buchhändler (AUB), der Prisma AG (PBS/Buch/Spielwaren) und der Nordbuchgruppe wurden 2009 die Kontakte zum Babyhartwarenspezialisten ARDEK intensiviert. Im März 2010 folgte dann der Beschluss zur Kooperation der ARDEK mit der EK-Tochter IGEKA Baby-GmbH. Das operative Geschäft beider Gesellschaften wird aktuell in einer gemeinsamen GmbH zusammengeführt.

Firmenkonjunkturen in turbulenten Zeiten
Mit einem ebenso breiten wie marktgerechten Angebot in Sortiment, Konzeption und Dienstleistung hat EK 2009 nicht nur am eigenen Erfolg gearbeitet – auch eine Vielzahl der angeschlossenen Händler verzeichnete echte Firmenkonjunkturen in turbulenten Zeiten.

In erklärter Mitverantwortung für die Sicherung der Existenz ihrer Handelspartner hat die genossenschaftlich organisierte Verbundgruppe dafür die richtigen Antworten auf die brennenden Fragen des Marktes gegeben. Gefordert waren vor allem Kauflust weckende Trend-Sortimente, effiziente Systemlösungen und Qualifikationsleistungen, die aus guten Unternehmern noch bessere machen. Das alles hat die EK/servicegroup ihren Handelspartnern geliefert.

„Es macht keinen Sinn, über die Rahmenbedingungen zu jammern, denn die gesamtwirtschaftliche Lage ist immer das Resultat von Handlungen und Unterlassungen. So einfach es klingt: Die Zeichen der Zeit stehen auf voraus denken, anpacken und gestalten. Das wissen unsere Partner aus Handel und Industrie genauso wie die Verbundgruppen, die in den letzten Jahren ihren Platz auf der EK-Plattform gefunden haben. Auf dem Fundament einer soliden finanzwirtschaftlichen Situation werden wir uns in diesem Sinne weiterentwickeln“, gab Hasebrink die grundsätzliche Richtung vor.

Die Stärke dieses Fundaments bleibt gerade in wirtschaftlich stürmischen Zeiten ein echter Gradmesser für die „Standfestigkeit“ von Verbundgruppen. Neben ihren Kernfunktionen als Beschaffungsverbund, Systemgeber und Kompetenz-Netzwerk legen die Bielefelder ihr Hauptaugenmerk deshalb auf finanzielle Stabilität – die eigene und die ihrer Handelspartner. „Unser traditionell solides Finanzmanagement – auch im EK-Finanzverbund mit Kreditinstituten und Kreditversicherern – gewährleistet dauerhaft unsere Funktion als Kreditgeber für die Handelspartner. Auf der Basis von gegenseitigem Vertrauen und Respekt leistet das Gesamtpaket einen aktiven Beitrag zur Sicherung der Unternehmen und damit auch zur gesamtwirtschaftlichen Stabilität“, so Hasebrink. Das Resultat: „Bislang hat sich kein Handelspartner wegen der Kreditklemme, also aufgrund von Finanzierungsproblemen im Rahmen der Finanzkrise, vom Markt verabschieden müssen. Das macht uns auch ein bisschen stolz.“

Starke Kennzahlen dank effizientem Leistungs- und Kostenmanagement
Neben klar definierten Wachstumszielen steht ein effizientes Leistungs- und Kostenmanagement im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns der EK/servicegroup. Ein echtes Erfolgsbeispiel liefert hier die Auslagerung des operativen Lagergeschäftes nach Gießen. Die Übernahme des Warenhandlings durch das renommierte Logistikunternehmen Rhenus im vergangenen Jahr sichert den Handelspartnern greifbare Vorteile. Neben neuen Leistungen zur weiteren Steigerung des Servicegrades (z. B. Sendungsverfolgung „track & trace“) wirkt sich die Neuordnung positiv auf die Logistikkosten aus, die durch Dieselpreise, Maut oder Lenkzeitverordnung und Lagerhaltungskosten anhaltend unter Druck stehen. Die Optimierung der Lieferkette bleibt vor diesen Hintergründen eine wesentliche Zukunftsaufgabe.

Doch nicht nur die Handelspartner profitieren von der Neuordnung: Sinkende Kosten bei mehr Effizienz in der Logistikabwicklung wirkten sich bereits seit 2009 positiv auf die betrieblichen Aufwendungen aus. Der wesentliche Effekt der erwarteten Einsparungen wird sich ab 2010 einstellen. Die Kostenstruktur des Unternehmens wird sich dadurch verändern (geringerer Personalaufwand, dafür höhere sonstige betriebliche Aufwendungen) und nachhaltig verbessern.

Von besonderer Bedeutung für den Erfolg der EK als Verbundgruppe ist das Leistungsvolumen als Summe aller Ausschüttungen an die Handelspartner sowie dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Das auf Vorjahresniveau liegende Leistungsvolumen beträgt für das Geschäftsjahr 2009 wieder rund 31 Mio. €.

Das bilanzielle Eigenkapital in Höhe von 41,8 Mio. € finanziert das Anlagevermögen (16,5 Mio. €) und die Vorräte (19,7 Mio. €) in voller Höhe. Die Kennziffern zur Finanzierungsstruktur der EK liegen damit zum 31.12.2009 weiterhin auf sehr gutem Niveau.

„Die gute Eigenkapital-Ausstattung, die verlässlichen Jahresergebnisse und die regelmäßige und umfassende Kommunikationspolitik tragen dazu bei, dass wir bei den Banken und Kreditversicherern ein sehr gutes Rating haben. Das hilft auch unseren Händlern, denn die Mitgliedschaft in unserer Verbundgruppe liefert bei den Banken im Zuge der Kreditaufnahme gute Argumente“, so Hasebrink.

Mitgliederentwicklung
Im Jahr 2009 haben sich 101 Unternehmer für die Mitgliedschaft bei der EK entschieden. Ursachen für die insgesamt 150 Abgänge liegen im anhaltenden starken Wettbewerbsdruck sowie in altersbedingten Geschäftsaufgaben.

Zum 31.12.2009 gehören der EK/servicegroup 2.133 Mitglieder an, die zum Stichtag 11.063 Geschäftsanteile gezeichnet haben. Dies entspricht einer Verminderung um 281 Anteile. Die Haftsumme beträgt damit 16.164.200 €.

Aktionsfelder in Bewegung
Die Markt gestaltenden Unternehmensstrategien der EK zeigen in allen fünf Aktionsfeldern living, family, comfort, hobby und fashion ihre positive Wirkung.

Eine herausragende Entwicklung vermelden die Bielefelder dabei im Geschäftsfeld family. Rund um die Bereiche Spielwaren, Babybedarf, Papier, Büro, Schreibwaren, Bücher vermeldet die EK 2009 einen bemerkenswerten Aufwärtstrend: plus 15,8 % beim Umsatz und eine Erhöhung des Anteils am EK-Gesamtumsatz auf 31,1 %.

Die Gründe dafür liegen in der Stärke etablierter Tochtergesellschaften wie SPIEL & SPASS, IGEKA Baby und sale & service sowie in der Fähigkeit, andere Fachhandels-Gruppen auf der Mittelstands-Plattform zu integrieren. „Dritter Punkt“, so der für Einkauf und Vertrieb verantwortliche EK-Vorstand Bernd Horenkamp, „ist die permanente Ausweitung unseres eigenen Leistungsspektrums. Die Aktivitäten im Bereich Buch sind dafür ein echtes Erfolgsbeispiel.“

Vorläufiger Höhepunkt ist hier die Gründung der jüngsten Tochtergesellschaft Buch & Marketing GmbH, die den Ausbau und die weitere Entwicklung des Buchgeschäfts vorantreiben soll. Zu den wichtigsten Aufgaben zählt die Entwicklung und Bereitstellung attraktiver Sortimentskonzeptionen auch über das Kernthema Buch hinaus. „Als Mehrbranchenverbund haben wir viele Möglichkeiten, das Profil des unabhängigen Sortimentsbuchhandels zu schärfen und die Wettbewerbsfähigkeit vor Ort dauerhaft zu verbessern. Dieses Potenzial werden wir 2010 verstärkt nutzen“, so der Vorstandsvorsitzende Hasebrink. Eine erklärte Absicht, die die EK-Verantwortlichen auch für alle anderen Handelspartner formuliert haben. Vorstand Bernd Horenkamp bringt es auf den Punkt: „Die Profilierung der Fachhandelsgeschäfte steht bei unseren Aktivitäten im Vordergrund – und das nicht erst seit heute.“ Wie erfolgreich diese Strategie ist, zeigt die überdurchschnittliche Entwicklung der Unternehmen, die auf Profil stärkende Unterstützungen der EK-Fachgruppen und Systemlösungen setzen.

Im Bereich family verzeichnen z. B. sowohl die SPIEL & SPASS-Händler, die HappyBaby-Konzeptteilnehmer als auch die PBS-Systemteilnehmer eine positive Geschäftsentwicklung.

Gleiches gilt für die anderen Geschäftsfelder der EK – auch wenn die Gesamtergebnisse hier marktbedingt unterschiedlich ausfallen.

  • living (Glas/Porzellan/Keramik, Geschenkartikel, Haushaltswaren)
Der living-Markt hat im vergangenen Jahr im Gegensatz zur EK und den angeschlossenen Handelspartnern Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Die Umsatzentwicklung lag im Geschäftsfeld living bei plus 1,3 %.

Dazu haben u. a. neue Konzept- und Vertriebsschienen wie die neu gestartete Systemfläche „Lust auf Zuhause“ beigetragen. Darüber hinaus zeigt die konzeptionelle Weiterentwicklung der Fachgruppe TISCH & TREND und des Markenstore-Konzeptes Haus & Co. in 2009 ihre positive Wirkung. Auch hier wurde deutlich: Profilierung lohnt sich.

Neu auf der EK-Mittelstandsplattform ist auch der Kooperationspartner Otto mit dem Katalog-Thema „home affair“. Alle Einzelaktivitäten rund um Ware, Systeme und Beratung verbindet dabei das enge Netz des cross-selling.

  • comfort (Elektrogroß- /-kleingeräte, Küchen, Lampen, Leuchten, Elektro-Installationen)
Für die Elektro-Branche war das vergangene Jahr nicht einfach: Durch die „Abwrackprämie“ wurden Neuanschaffungen zugunsten der Automobilindustrie aufgeschoben – eine Zurückhaltung, die besonders in der Küchenbranche spürbar wurde und auch den EK-Umsatz in diesem Geschäftsfeld beeinflusst hat (-2,5 %).

Die Bielefelder haben sich diesen Entwicklungen mit neuen Konzepten wie „Küchen-Update“ – eine überzeugende Lösung zur Küchenmodernisierung – und „Grüne Küche“ rund um das aktuelle Thema Energiesparen entgegen gestellt. Für den Fachhandel eröffnen sich hier langfristig neue Umsatz- und Ertragschancen.

Auch die Anfang 2010 beschlossene Kooperation mit Küche&Co., ein Unternehmen der Otto Group, bietet viel Potenzial zur Entwicklung. Küchenhändler und Fachgeschäfte für Weiße Ware, die zur EK/servicegroup gehören, haben die Möglichkeit, sich dem Küche&Co-Franchisesystem anzuschließen. Ein weiterer Bestandteil der Kooperation ist die Zentralregulierung, die Küche&Co-Partner über die EK/servicegroup abwickeln können. Bemerkenswert ist auch der Multichannel-Ansatz von Küche&Co: Von der Küchenplanung im Internet bis zur Vor-Ort-Beratung durch den stationären Handel ist das System gut durchdacht.

  • hobby (Gartenmöbel, Bauen/Heimwerken, Eisenwaren)
Die Umsätze des Geschäftsfeldes hobby haben 2009 ebenfalls um 2,5 % nachgegeben. Gründe liegen in der anhaltenden Stagnation der Baubranche, die auch den Bereich Eisenwaren beeinflusst.

Gestützt wird die Entwicklung im Geschäftsfeld vom Bereich Gartenmöbel. Die Umsätze der Warengruppe haben sich seit 2000 positiv entwickelt. Das vergangene Jahr war geprägt durch Konsolidierung und Stabilisierung, die Entwicklung verlief auf Vorjahresniveau.

Das Thema „Wohnen im Garten“ hat bei EK und den Handelspartnern zu guten Umsatzentwicklungen geführt. Immer mehr Menschen nutzen gerade in Krisenzeiten den Garten als Gegenpol zum hektischen Alltag und Ort der aktiven Freizeitgestaltung. Wachstumsimpulse gehen auch von der neuen Systemfläche „Lieblingsplatz Garten“ aus, die bereits vier Handelspartner umgesetzt haben.

  • fashion (Mode und Bekleidung, Heimtextilien, Lederwaren, Schmuck, Uhren, Parfüm)
An der allgemeinen schwierigen Marktsituation hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert. Die Textilbranche hat mit einem Minus von ca. 2 % abgeschnitten – eine Negativentwicklung, von der sich auch das EK-Geschäftsfeld fashion nicht abkoppeln konnte (-3,7 %). Einen weiterhin positiven Verlauf verzeichnen hier die starken Eigenmarken der Textil-Tochter Sütegro „St. Barth“, „katestorm“ und „ferli“.

Über die Grenzen der Geschäftsfelder hinweg stehen EK-Handelsmarken für Alleinstellung am Point-of-sale, versprechen gute Abverkäufe und garantieren die Handelsspannen, die die Händler benötigen. In 2009 hat hier eine Entwicklungsoffensive begonnen, die auch in den kommenden Jahren fortgeführt wird.

So wurden auf der EK HOME im September 2009 gleich drei neue living-Handelsmarken vorgestellt. Hinter jeder Marke steckt ein umfangreiches Produktportfolio mit Alleinstellungsmerkmal. „my style“ setzt auf bezahlbares Design, „my basics“ auf funktionale Produkte und „my choice“ auf Aktionsware und Saisonales.

EK forciert Auslandsaktivitäten
Auch die Auslandsaktivitäten der EK waren 2009 erfolgreich. Der mit mehr als 600 Handelspartnern erzielte Umsatz lag mit 121 Mio. € um 4,8 % über dem Vorjahreswert. Der Anteil am Gesamtumsatz liegt damit auf Vorjahresniveau bei 8,2 % (Vorjahr 8,1 %).

Die EK France ist im Nachbarland Marktführer im Geschäftsfeld living. Erfolgsgarant sind hier die Konzepte AMBIANCE & STYLE und CULINARION. In Österreich unterstützt die EK Austria die Marktoffensiven der SPIEL & SPASS GmbH und der Fachgruppe „TISCH & TREND“. Beide haben bereits die Pole-Position im Fachhandel für Spielwaren und Haushaltswaren übernommen. Ihren Anteil am guten Abschneiden der EK hat auch die Kooperation mit der in Österreich führenden Textilverbundgruppe Modering.

Neue Handelspartner konnten im Norden Italiens – in Südtirol – gewonnen werden. Auch hier stecken besonders in der living-Branche Potenziale. In Belgien und der Schweiz ist das Konzept des Markenstores „Haus & Co.“ für den klassischen Nahversorger in den Märkten angekommen – jeweils den länderspezifischen Gegebenheiten angepasst.

Um der wachsenden Bedeutung des Importgeschäftes Rechnung zu tragen, hat die EK die Importgesellschaft EK/servicegroup H. K., Hongkong, gegründet. Hier werden zukünftig alle Fernost-Aktivitäten gebündelt. Zu den Aufgaben zählen die Optimierung und das Controlling des Beschaffungsprozesses und Warenflusses sowie ein Qualitätsmanagement, das für die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben und produktspezifischen Anforderungen sorgt. Die neue Tochter zieht alle entsprechenden Aktivitäten der vier Geschäftsfelder living, family, comfort und fashion zusammen.

Zukunft gestalten – Zusammenrücken im Netzwerk
Der Gedanke des Kompetenz-Netzwerks, neben Beschaffungsverbund und Systemgeber eines der drei strategischen Felder der EK, dreht sich um die Verknüpfung von Leistungspotenzialen, Know-how und Aktivitäten aller Teilnehmer der Leistungs- und Wertschöpfungskette. Für die angeschlossenen Händler und solche, die es werden sollen, entwickelt sich die Verbundgruppe so immer mehr zum gemeinsamen Forum für Information, Kommunikation, Qualifikation und strategische Orientierung.

Ein absolut dynamisches Forum ist das 1992 gegründete Young Network. Die Gruppe der gut 100 jungen Unternehmer, Nachfolger und Nachwuchsführungskräfte lebt die Idee „Durch Austausch zum Erfolg“ wie kaum eine andere Organisation innerhalb der EK. Eine von den Networkern organisierte Studienreise führte nach Chicago und ermöglichte EK-Handelspartnern einen sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand. Im Zentrum der Reise stand der Besuch der International Home + Housewares Show 2010, weltweit eine der ersten Messe-Adressen für Lifestyle und Trend-Produkte rund um das weite Thema „Zuhause“.

Bernd Horenkamp verdeutlicht, was alle Aktivitäten auszeichnet: „Da sich die Herausforderungen der Märkte permanent ändern, ist das Kompetenz-Netzwerk der EK immer auch eine lernende Konstruktion.“ Vor diesem Hintergrund wurde z. B. der Unternehmerkongress 2009 neu konzipiert und brachte Händler, Industriepartner und externe Handelsexperten in bisher nicht da gewesener Form an einen Tisch.

Eines der nächsten EK-Etappenziele ist die Intensivierung der Erfa-Arbeit – weg von der dezentralen Organisation, hin zur übergreifenden Plattform-Orientierung mit neuer Impulskraft, einem gestärkten Miteinander der Handelspartner und einem größeren Einfluss der EK bei der Marktgestaltung.

Ein zentraler Markt-Platz für die ganze Branche bleiben die EK-Messen im eigenen Messe- und Ausstellungszentrum in Bielefeld. Nach der Neustrukturierung des Messeportfolios in der jüngeren Vergangenheit sind die Veranstaltungen sowohl Schaufenster des Marktes als auch Plattform für den Ausbau von Kontakten, Bekanntheitsgrad und Wertschöpfung. Das sehen auch die Industriepartner so.

Potenziale liegen aber nicht nur hier. Im Zuge der Fokussierung auf die Geschäftsfeldpolitik und die wachsende Internationalisierung präsentiert sich die Gruppe auch 2010 auf wichtigen externen Fachmessen wie der IFA, Ambiente oder der Nürnberger Spielwarenmesse.

Nachhaltigkeit als Grundlage glaubwürdigen Handelns
Das Handeln der EK ist auf nachhaltig erfolgreiches Wirtschaften ausgelegt – gesellschaftliche und ökologische Faktoren fließen in die Entscheidungen ein. Im Rahmen der Geschäftstätigkeit setzt sich die EK/servicegroup über gesetzliche Bestimmungen hinaus für eine zukunftsfähige Gesellschaft ein.

„Basis dafür kann aber nur der wirtschaftliche Erfolg sein, denn nur gesunde Betriebe können zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen. Hier tragen wir vor allem Verantwortung für die Sicherung von Arbeitsplätzen bei unseren Handelspartnern und bei EK selbst“, macht Franz-Josef Hasebrink deutlich.

Beispiele für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung:

  • In der Wertschöpfungskette nimmt die Zusammenarbeit mit den Herstellern aus aller Welt eine entscheidende Position ein. Ein großer Teil der bezogenen Waren wird aus Drittländern außerhalb der EU importiert. Dieser freie Handel ermöglicht den Drittländern Wachstum und Beschäftigung. Die EK achtet hier gemeinsam mit Lieferanten auf die Einhaltung grundlegender Sozial- und Umweltstandards und entsprechender Leitlinien und Gesetze.
  • Auch im Hinblick auf die erfolgreichen Eigenmarken, deren Sortimente zu einem wesentlichen Teil aus Importwaren bestehen, machen die EK-Verantwortlichen keine Kompromisse. Bei Spielzeug aus Asien achten Qualitätsprüfer beispielsweise beim Einkauf darauf, dass die sozialen Arbeits- und Sicherheitsbedingungen am Herstellungsort stimmen. Auch die Produktion selbst wird überprüft, überwacht und gegebenenfalls reklamiert.
  • Im Bereich Elektrogeräte und Küchen forciert EK den Verkauf umweltfreundlicher Produkte. Mit der Marketingaktion „Grüne Küche“ bietet das Unternehmen dem Küchen-Fachhandel ein umfassendes Maßnahmenpaket an, um die Endkunden auf Produkte mit niedrigem Energie- und Wasserverbrauch hinzuweisen. Im Rahmen einer vor kurzem gemeinsam mit der AEG und WWF gestarteten Baumpflanzaktion wird für jedes verkaufte Elektrogroßgerät ein Baum im Naturschutzgebiet „Schaalsee“ gepflanzt.
  • Darüber hinaus baut das Unternehmen das Sortiment im Bereich nachhaltiger Produkte ständig aus. Bei Mode und Textilien für Babys und Kleinkinder hat die Verbundgruppe beispielsweise verschiedene Öko-Labels im Sortiment.
  • EK Kolleg steht als Partner für zeitgemäße, praxisnahe und individuelle Qualifizierung. Hier liegt die Überzeugung zu Grunde, dass lebenslanges Lernen und Bildung heute zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren gehören.
  • Die Dienstleistung N:OW! (Nachfolge: Organisierter Wechsel!) beantwortet Fragen zur oft Existenz gefährdenden Nachfolgeproblematik. Das Resultat sind maßgeschneiderte Lösungen für geplante Geschäftsübergaben bzw. -übernahmen.
  • Die Wiederverwertung von Umverpackungen leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und reduziert den CO2-Ausstoß erheblich. 2008 beispielsweise ließ die EK 615 Tonnen Verpackungsmaterial recyceln, dadurch wurden mehr als 208 Tonnen CO2 eingespart.
  • Auf internationaler Ebene unterstützt die Tochtergesellschaft SPIEL & SPASS GmbH die Ordensgemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Ziel der Kooperation mit der seit über 200 Jahren bestehenden Ordensgemeinschaft ist es, die Jugend und Sozialarbeit in Lateinamerika zu fördern.

Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des Verkaufs von Produkten der Eigenmarke FUN COMPANY, deren Verpackungen mit einer symbolischen Münze auf das Projekt hinweisen. Der Betrag, der pro Packung abgeführt wird, ist gekoppelt an den Verkaufspreis der Ware. Mit den Spenden unterstützt der Orden den Aufbau und Unterhalt von Bildungseinrichtungen. Gleichzeitig vollzieht SPIEL & SPASS bei der Produktion die Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe, um dem Nachhaltigkeitsgedanken auch unter ökologischen Aspekten gerecht zu werden.

Ausblicke 2010
„Grundsätzlich werden wir alle EK-Aktivitäten noch stärker auf die Wirkung am POS ausrichten, denn der erste Eindruck ist absolut entscheidend. Profil und Kompetenz des Fachhändlers kann man nicht langatmig vermitteln, die muss den Kunden so richtig anspringen. Unsere etablierten Systemlösungen bringen dafür alle Voraussetzungen mit, neue Konzepte wie „Lust auf Zuhause“ haben jetzt schon das Zeug zum innovativen Verführer. Und das ist genau der Anspruch an unsere Systeme und Fachgruppenkonzepte. Hier liegen noch viele emotionale Entwicklungsfelder. Daran werden wir ganz konzentriert und schnell arbeiten“, legt Bernd Horenkamp die Gangart 2010 in den von ihm verantworteten EK-Geschäftsfeldern fest.

Außerdem steht auch Thema E-Commerce/Multi-Channel bei der EK ganz oben auf der Agenda. „Ohne Webpräsenz geht es heute kaum noch – Zweigleisigkeit, online und stationär vor Ort, wird erwartet. Daher werden wir 2010 verstärkt Erfolg versprechende und für jeden umsetzbare Lösungen auf dem Weg zum Multi-Channel-Partner anbieten“, so Horenkamp.

Darüber hinaus will sich EK stärker bei der Entwicklung systembasierter Konzepte für großflächige Einzelhandelsbetriebe engagieren. „Hier mangelt es weniger an guten Einkaufskonditionen als vielmehr an der nötigen Sortiments- und Präsentationskompetenz. Wir sehen hier große Potenziale und werden über alle Geschäftsfelder hinweg spezielle ergänzende Komplettlösungen für Auftritt, Ware, Prozesse und Dienstleistungen bei klarer Abgrenzung zwischen den Betriebstypen anbieten.Von der Verbreiterung z. B. der Einkaufsbasis und dem Ausbau der Kompetenzen insgesamt profitieren dann alle Handelspartner“, skizziert Franz-Josef Hasebrink ein weiteres Vorhaben der EK/servicegroup. Als aktiver und zukunftsorientierter Marktgestalter folgt die Mehrbranchenverbundgruppe mit ihren Vermarktungsaktivitäten in den Geschäftsfeldern auch hier den Präferenzen der Konsumenten in Bezug auf Sortimente und Betriebstypen.

Franz-Josef Hasebrink und Bernd Horenkamp: „Um diese Herausforderungen zu meistern, werden wir auch zukünftig in Köpfe investieren. Die Qualifikation und Motivation des gesamten EK-Teams ist und bleibt dabei unser größtes Kapital. Nur Menschen, die mit Begeisterung und Kompetenz handeln, werden den Vorsprung der EK und unserer Händler dauerhaft sichern.“