Deutsche Kultmarken in Gefahr: Kampf um die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen!
Die deutsche Medienlandschaft hat über Jahrzehnte hinweg eine Vielzahl von ikonischen Kindersendungen und -filmen hervorgebracht, die Generationen von jungen Zuschauern begeistert haben. Marken wie: Die Sendung mit der Maus, Bibi Blocksberg, Benjamin Blümchen, Heidi, Wickie und die starken Männer, Unser Sandmännchen, Pumuckl, Löwenzahn, Tigerenten Club und Tabaluga sind tief in der deutschen Kultur verwurzelt und haben Millionen von Kindern unterhalten und gebildet. Doch diese Kultmarken verblassen im Gedächtnis der Jugend. Die aktuellen Daten aus dem neuen BrandTrends Report, der zwei Mal jährlich in Zusammenarbeit mit Licensing International erstellt wird, zeigen, dass diese und andere deutsche Marken zunehmend aus den Köpfen der Kinder und Jugendlichen verdrängt werden, während internationale Giganten wie Paw Patrol und Harry Potter die Bildschirme dominieren.
BrandTrends Report im Bereich der Entertainment Marken zeigt Handlungsbedarf:
Der Bericht hebt hervor, dass deutsche Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 14 Jahren eine breite Palette an Cartoons, Filmen und TV-Shows konsumieren, die sowohl geschlechterübergreifend als auch geschlechterspezifisch sind.
Hier einige zentrale Zahlen:
Die Anzahl der bekannten Marken bei Kinder und Jugendlichen explodiert. Selbst die Kleinsten im Alter von 0 – 6 Jahren nennen bereits 124 verschiedene Marken. Die Studie verwendet hier offenen Fragen und fragt nach den spontane Einfällen.Im Alter von 7- 14 Jahren werden 155 Marken genannt. Bei den Teens und Young- Adults im Alter von 15- 25 Jahren werden 111 verschiedene Marken genannt.
Beliebtheit und Vorlieben:
Vorschulkinder (0-6 Jahre):
Paw Patrol dominiert in dieser Altersgruppe, während Frozen das schnellst wachsende Brand ist.
Kinder (7-14 Jahre):
Harry Potter hat Spider-Man als Favorit abgelöst.
Feuerwehrmann Sam hat die Top-Rankings erreicht, belegt jetzt Platz 6.
Jugendliche und junge Erwachsene (15-25 Jahre):
SpongeBob bleibt die führende Marke trotz eines leichten Rückgangs, jetzt herausgefordert von Harry Potter.
Fehlende deutsche Marken
Ein bemerkenswerter Punkt des Berichts ist das Fehlen von deutschen Marken in den Top 10 der Cartoons, Filme und TV-Shows. Die einzigen erwähnenswerten deutschen Marken sind vereinzelt und meist in den hinteren Rängen zu finden.
Ein Bespiel ist “Das Sandmännchen” rangierte im April 2023 auf Platz 10 bei den spontanen Antworten der Kinder in dieser Altersgruppe. (Anmerkung aus Durchführung der Studie: Für Säuglinge und Vorschulkinder haben die Eltern stellvertretend für ihre Kinder geantwortet)
Warum das Sandmännchen dieses Hoch erlebt, können nur die Marketing- und Lizenzexperten der Marke beantworten.
Aber vielleicht hat auch der Gewinn des Grimme Preise hier einen entsprechenden Einfluss auf die tatsächlichenBeantworter der Frage. (https://www.brandora.de/news/sandmaennchen-gewinnt-grimme-preis)
Marktfragmentierung und Geschlechterpräferenzen
Der Markt ist stark fragmentiert und die Analyse zeigt auch, dass viele der Top-Marken geschlechterspezifisch sind:
- Jungen im Alter von 7 bis 14 Jahren bevorzugen Superhelden, wobei Spider-Man führend ist, während Mädchen eine breitere Palette an Genres von Filmen bis zu Animationen bevorzugen. In den Top 15 gibt es keine TV-Shows für beide Geschlechter. Auch hier sind es wieder die Mädchen bei denen es die Marke Bibi und Tina es schafft auf der Position 14 von 15 genannt zu werden und liegt hier sogar vor dem gehypten Brand Wednesday.
- Bei den Kinder und Jugendlichen im Alter von 15- 25 Jahren liegt SpongeBob bei den Jungen deutlich vorn, bei den Mädchen weniger. TV-Sendungen und Serien erscheinen nun deutlich in den Top 15 für beide Geschlechter.
Als deutsche Marke wird in dieser Kategorie TOGGO aus dem Hause Super RTL genannt. Die Position 11 in dieser Altersklasse erstaunt aber schon, denn das Programm richtet sich laut eigenen Angaben an die jüngere Altersklasse von 6 – 13 Jahren.
Diese klare Geschlechterpräferenz wirft aber eine weitere Frage auf:
Die Studie zeigt, dass es bei Cartoons, Filmen und TV-Shows klare geschlechtsspezifische Vorlieben gibt. Jungen bevorzugen Superhelden wie Spider-Man, während Mädchen eine breitere Palette von Genres ansprechen.
Dies wirft die Frage auf, ob die Entwicklung von geschlechtsneutrale Produkte in diesem Bereich überhaupt Sinn machen. Einerseits zeigen die Vorlieben, dass Kinder nach wie vor geschlechtsspezifische Inhalte bevorzugen. Andererseits könnte gerade das Fehlen von geschlechtsneutralen Inhalten bedeuten, dass hier ein unerschlossener Markt für die Content Création liegt.
Für Produktentwickler und Marketingexperten ist dieser Konflikt eine Herausforderung. Sie sollten erwägen, sowohl geschlechtsspezifische als auch geschlechtsneutrale Produkte anzubieten. Dies ermöglicht es, traditionelle Vorlieben zu bedienen und gleichzeitig Raum für innovative, geschlechtsneutrale Ansätze zu schaffen, die langfristig festgefahrene Strukturen aufbrechen könnten.
Zurück zu den deutschen Marken:
Die Abwesenheit deutscher Marken in den Spitzenpositionen der bevorzugten Cartoons, Filme und TV-Shows für Kinder und Jugendliche ist auffällig. Während internationale Marken wie Paw Patrol, Frozen, Harry Potter und SpongeBob dominieren, kämpfen deutsche Marken um ihre Position im Bewusstsein der jungen Zuschauer.
Es ist eineHerausforderung für deutsche Produzenten sich gegen die starke internationale Konkurrenz mit kreativen Inhalten und innovativen Ansätzen zu behaupten. Die Fragmentierung und die Vielzahl der Präferenzen machen es nicht einfacher. Eine Chance könnte sein mehr auf geschlechtsübergreifende Inhalte zu setzen und mit gezielte Marketingmaßnahmen den Bekanntheitsgrad bestehender Ips zu erhöhen und die Herzen der Kinder und Jugendlichen zurückerobern.
Gezielten Marketingmaßnahmen, neuer innovativer Content und Jubiläumsaktionen können dazu beitragen, deutsche Marken wieder stärker im Markt zu positionieren. Vielleicht hilft hier eine intensive Benchmark Analyse der aktuellen Top 10.
Eine Kampagne wie Studio 100 sie gerade fährt mit „Heros oft the childhoods“ zahlt da nicht bei den Kinder und Jugendlichen ein ,sondern erreicht eben die deren Kindheitshelden die Kampagne beinhaltet. Es ist zu hoffen, dass diese ihren Kinder diese ikonischen Brands mit fantastischen Inhalten dann auch wieder näher bringen.
Diese Zahlen stammen von der BrandTrends Group, einem führenden globalen Marktforschungsanbieter mit besonderer Expertise im Bereich Kinder, Jugendliche und Familien. BrandTrends bietet einzigartige Einblicke in Markttrends durch proprietäre Analysen wie den Brand Popularity Index und den Consumer Demand Gap.
Die BrandTrends Reports für zehn Fokusmärkte weltweit werden zwei Mal jährlich in Zusammenarbeit mit Licensing International, dem führenden Branchenverband der Lizenzindustrie, erstellt Mitglieder des Verbandes erhalten die Studie kostenlos und können auch eine spezifische Auswertung für den deutschen Markt anfordern. Weitere Informationen unter: https://licensinginternational.org/brandtrends-2/
