Hasbro im Wandel: Wie Restrukturierung und digitale Innovation den Spielwarenriesen zukunftssicher machen sollen

24.10.2024 Hasbro
Lizenzbranche Spielwaren
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Umsatzentwicklung und Rückgang der Erträge

Im dritten Quartal 2024 verzeichnete Hasbro einen Umsatzrückgang von 15 %, insbesondere in den Bereichen Consumer Products und Wizards of the Coast. Ohne den Verkauf von eOne betrug der Umsatzrückgang 9 %. Besonders die Consumer Products-Sparte, die für das Spielwarengeschäft essenziell ist, verzeichnete einen Rückgang von 10 %, bedingt durch schwache Nachfrage und das Ausscheiden aus weniger profitablen Marken.

Positive Entwicklungen und Kostensenkungen

Trotz des Umsatzrückgangs konnte Hasbro die operative Marge auf 25,7 % steigern. Das Unternehmen erzielte Kosteneinsparungen von 87 Millionen USD im Quartal und 177 Millionen USD im bisherigen Jahresverlauf, hauptsächlich durch verbesserte Lieferketten- und Kostenkontrollen. Dies führte zu einer deutlichen Reduzierung der Lagerbestände um 39 % im Vergleich zum Vorjahr.

Interne Restrukturierungen und Neuausrichtung

Hasbro führt weiterhin umfangreiche interne Restrukturierungen durch, um das Unternehmen agiler und profitabler zu gestalten. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Effizienz und Innovationskraft des Unternehmens zu steigern:

- Zusammenführung der Teams:
Hasbro hat die Teams für Spielzeug und digitale Spiele zusammengelegt, um eine engere Verzahnung zwischen physischen und digitalen Produkten zu gewährleisten. Diese Strukturänderung ermöglicht eine schnellere Markteinführung neuer Produkte und stärkt die Synergien zwischen den Bereichen. Ziel ist es, digitale Angebote besser in das traditionelle Produktportfolio zu integrieren, was besonders in der heutigen digitalen Spielwelt entscheidend ist.

- "Design-to-Value"-Ansatz:
Um Produkte kostenoptimal zu gestalten, führt Hasbro einen „Design-to-Value“-Ansatz ein, bei dem schon in der Produktentwicklungsphase auf Kostenoptimierung geachtet wird. Dies hilft nicht nur, die Margen zu verbessern, sondern auch, Produkte für den Endverbraucher attraktiver zu gestalten, da Kostenersparnisse potenziell an die Kunden weitergegeben werden können.

- Fokus auf profitablere Marken und Lizenzen:
Ein wesentlicher Teil der Restrukturierung ist das Ausscheiden aus unprofitablen Marken und die Konzentration auf Kernmarken wie Magic: The Gathering, Beyblade und TRANSFORMERS. Hasbro hat mehrere Marken und Geschäftsfelder, die nicht mehr zur langfristigen Wachstumsstrategie passen, veräußert oder reduziert. Dies soll die operative Effizienz weiter steigern und die Rentabilität langfristig sichern.

- Optimierung der Produktentwicklung:
Hasbro hat auch die internen Prozesse zur Produktentwicklung gestrafft, um die Entwicklungszeiten zu verkürzen und schneller auf Markttrends reagieren zu können. Dies umfasst eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kreativteams, den Produktionsabteilungen und dem Marketing, um Produkte schneller und zielgerichteter auf den Markt zu bringen.

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Starke Segmente und Produkte

Trotz der Rückschläge in den Consumer-Segmenten zeigt das Wizards of the Coast und Digital Gaming-Segment Stärke, insbesondere durch Magic: The Gathering und das Mobile-Spiel Monopoly Go!, das im dritten Quartal 30 Millionen USD Umsatz erzielte. Die Restrukturierungen in diesem Bereich scheinen sich auszuzahlen, da Hasbro den Fokus auf digitale und lizenzierte Produkte verstärkt, die höhere Margen bieten als das traditionelle Spielwarengeschäft.

Herausforderungen und Ausblick

Hasbro erwartet für das Gesamtjahr einen Rückgang des Umsatzes im Segment Consumer Products zwischen 12 % und 14 %, was zeigt, dass das traditionelle Spielwarengeschäft weiterhin Herausforderungen mit sich bringt. Das Entertainment-Segment ist durch den Verkauf von eOne stark geschrumpft, allerdings plant Hasbro, diesen Bereich durch Partnerschaften und neue Lizenzverträge langfristig wieder zu stärken.

Externe Einflüsse und Markttrends

Der Markt ist weiterhin von wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt, einschließlich Inflation, Konsumzurückhaltung und anhaltenden Lieferkettenproblemen. Hasbro steht dabei in starkem Wettbewerb mit etablierten Akteuren wie Mattel und LEGO, die seit langem eine dominierende Rolle im Spielwarenmarkt einnehmen. Trotz dieser Herausforderungen zeigt Hasbro Anpassungsfähigkeit, indem es verstärkt auf digitale Initiativen und Lizenzprodukte setzt, die in Zukunft eine wichtige Wachstumsquelle darstellen könnten.

Fazit

Hasbro befindet sich mitten in einer umfassenden Umstrukturierung, die sowohl interne Prozesse als auch das Produktportfolio betrifft. Das Unternehmen reagiert auf den Rückgang im traditionellen Spielzeugmarkt durch eine stärkere Fokussierung auf digitale Spiele, Lizenzen und profitablere Marken. Die interne Neustrukturierung, die engere Zusammenarbeit der Abteilungen und die verstärkte Kostensenkung werden entscheidend sein, um in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld erfolgreich zu bleiben.

Hasbro muss weiterhin seine Innovationskraft und Flexibilität stärken, um auf die Bedürfnisse einer digital versierten Zielgruppe eingehen zu können. Es wird entscheidend sein, die Restrukturierung konsequent umzusetzen und die wachsenden digitalen Märkte optimal zu erschließen. Empfehlenswert ist es, weiterhin in die Bereiche digitale Spiele, Lizenzen und Innovation zu investieren, um zukünftiges Wachstum zu sichern und den Umsatzrückgang in den traditionellen Spielwarenbereichen auszugleichen.