Hasbro kündigt 20 Prozent der Belegschaft vor Weihnachten - Spielzeughersteller reagiert auf schwache Geschäftsentwicklung
Inmitten des Weihnachtsgeschäfts hat das Unternehmen angekündigt, rund 1100 weitere Stellen abzubauen, was etwa 20 Prozent der Gesamtbelegschaft entspricht. Diese Maßnahme folgt auf die bereits im laufenden Jahr erfolgten Streichungen von 800 Arbeitsplätzen.
Die Ankündigung erfolgte durch eine offizielle Hausmitteilung, die im Zuge eines Zulassungsantrags veröffentlicht wurde und vom "Wall Street Journal" zuerst aufgegriffen wurde. Der geplante Stellenabbau ist Teil eines breiter angelegten Restrukturierungsplans, der im letzten Jahr ins Leben gerufen wurde, um bis 2025 jährlich Einsparungen von bis zu 300 Millionen Dollar zu erzielen. Ende 2022 beschäftigte Hasbro noch 6490 Mitarbeiter.
Die Spielzeugbranche insgesamt hat in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen, wobei Hasbro keine Ausnahme darstellt.
Während in den Anfangszeiten der COVID-19-Pandemie das Geschäft florierte, da Eltern vermehrt Spielzeug kauften, um ihre Kinder zu beschäftigen, sah sich das Unternehmen in der Festtagssaison 2022 mit starken Preissenkungen konfrontiert, um die schwache Nachfrage zu kompensieren. Dieser Trend setzt sich auch im aktuellen Jahr fort.
CEO Chris Cocks begründet die drastischen Personalmaßnahmen mit schwachen Spielzeugverkäufen, die nicht nur das laufende Geschäftsjahr beeinflussen, sondern sich voraussichtlich auch im kommenden Jahr fortsetzen werden. Der Gegenwind, so Cocks, sei stärker und hartnäckiger als erwartet, und das Unternehmen müsse im aktuellen Umfeld mehr unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Hasbro hofft, durch die Entlassungen jährlich etwa 350 bis 400 Millionen USD bis Ende 2025 einzusparen. Dies geht einher mit der Auslagerung zentraler Funktionen. Die Kosten für diese Entlassungsrunde belaufen sich einmalig auf gut 94 Millionen USD.
Die Reaktion der Börse auf die Maßnahmen fällt zunächst negativ aus, da die Hasbro-Aktie sinkt. Bei einer Marktkapitalisierung von über 6,7 Milliarden USD und einem Unternehmenswert inklusive Schulden von 10,5 Milliarden USD wird die Bewertung als relativ hoch für ein schrumpfendes Unternehmen angesehen. Dennoch wird betont, dass Hasbro noch nicht als Pleitekandidat oder Restrukturierungsfall betrachtet wird, und die Aktie wird vorerst auf die Watchlist gesetzt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die weiteren Entwicklungen auf die Zukunft des renommierten Spielzeugherstellers auswirken werden.