HCM Kinzel insolvent – Was Handel und Partner jetzt beachten sollten

Die HCM Kinzel GmbH hat am 12. Mai 2025 beim Amtsgericht Heilbronn einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Gericht setzte am 19. Mai 2025 Rechtsanwalt Dr. Tibor Braun von der Kanzlei Schultze & Braun als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. Im Zuge dessen wurden umfassende Sicherungsmaßnahmen angeordnet, darunter der Übergang der Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis auf den Verwalter sowie ein vorläufiger Stopp laufender Zwangsvollstreckungen. Der Geschäftsbetrieb wird derzeit unter Aufsicht fortgeführt.
Das in Zaberfeld ansässige Unternehmen wurde 1993 gegründet und wird seit 2001 von Markus und Christian Kinzel geführt. HCM Kinzel ist sowohl als Spieleverlag als auch als Vertriebspartner internationaler Marken tätig. Das Sortiment umfasst Lern- und Logikspiele, Familienspiele, Kreativspielzeug sowie Experimentierkästen, Puzzles und Dekoartikel.
Im Jahr 2023 war HCM Kinzel mit dem Titel „Next Station: London“ für das Spiel des Jahres nominiert. Das Flip-&-Write-Spiel wurde von Matthew Dunstan entworfen und für den deutschsprachigen Markt von HCM Kinzel lokalisiert und vertrieben.
Auswirkungen auf Handelspartner
Für den Handel stellt sich aktuell vor allem die Frage nach der Lieferfähigkeit und der Abwicklung laufender Bestellungen:
- Der Geschäftsbetrieb wird derzeit fortgeführt, jedoch unter Aufsicht des vorläufigen Insolvenzverwalters.
- Bestehende Bestellungen sollten individuell rückbestätigt werden.
- Bei geplanten Aktionen im Herbstgeschäft ist eine frühzeitige Klärung empfohlen.
- Die Verfügbarkeit einzelner Artikel kann je nach Lager- und Logistikstatus variieren.
Der vormals unter shop.hcm-kinzel.de erreichbare Onlineshop ist derzeit nicht mehr zugänglich. Ob dies auf technische Ursachen oder auf eine bewusste Abschaltung im Zuge des Insolvenzverfahrens zurückzuführen ist, wurde bislang nicht kommuniziert.
Hintergrund zur vorläufigen Insolvenzverwaltung
Im gegenwärtigen Stadium handelt es sich um ein vorläufiges Verfahren. Das bedeutet:
- Die reguläre Eröffnung des Insolvenzverfahrens steht noch aus.
- Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft derzeit, ob das Vermögen der Gesellschaft ausreicht, um die Verfahrenskosten zu decken.
- Parallel sichert er die Insolvenzmasse und übernimmt die wirtschaftliche Steuerung.
- Die Geschäftsführung ist zur vollständigen Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse verpflichtet.
Aktueller Stand und weiterer Verlauf
Zum jetzigen Zeitpunkt ist offen, ob eine Sanierung, ein Verkauf oder eine geordnete Abwicklung angestrebt wird. Angaben zu den Ursachen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden bislang nicht veröffentlicht. Die Redaktion der Spielwaren Insights begleitet den Fall weiter und informiert über neue Entwicklungen, sobald diese offiziell zugänglich sind.