Im Schatten des fallenden Geschäftsklimaindex: Hasbro und Mattel glänzen im Spielwarenmarkt

26.7.2024 BRANDORA
Lizenzbranche Spielwaren
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Im Juli 2024 hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex sank auf 87,0 Punkte, nachdem er im Juni noch bei 88,6 Punkten lag. Diese Verschlechterung zeigt, dass die Unternehmen weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage sind und die Erwartungen für die kommenden Monate pessimistischer geworden sind. Besonders im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor hat sich die Lage verschlechtert.

Verarbeitendes Gewerbe: Der Geschäftsklimaindex in diesem Sektor ist deutlich gesunken. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage erheblich schlechter, und auch die Erwartungen trübten sich weiter ein. Die Auftragsbestände sind erneut rückläufig, und die Kapazitätsauslastung fiel auf 77,5 %, was sechs Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittelwert liegt.

Dienstleistungssektor: Nach einer Erholung in den letzten Monaten ist der Index in diesem Sektor wieder gesunken, was vor allem auf pessimistischere Erwartungen zurückzuführen ist. Die Dienstleister bewerteten ihre aktuelle Lage ebenfalls etwas schlechter.

Handel: Auch hier hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Besonders im Einzelhandel zeigten sich die Unternehmen mit den laufenden Geschäften unzufrieden und äußerten größere Zweifel hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung.

Bauhauptgewerbe: Der Index im Bauhauptgewerbe hat nachgegeben. Die Firmen beurteilten ihre Geschäftslage etwas schlechter, während die Erwartungen nahezu unverändert pessimistisch blieben​(ifoGeschaeftsklimaJuli2…)​.

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Lage im Spielwarenmarkt

Die beiden führenden Unternehmen im Spielwarenmarkt, Hasbro und Mattel, haben trotz herausfordernder Bedingungen beeindruckende Ergebnisse für das zweite Quartal 2024 vorgelegt.

Hasbro: Trotz eines Umsatzrückgangs um 18 % auf 995,3 Millionen USD konnte Hasbro seine Profitabilität deutlich steigern. Der Nettogewinn stieg auf 138,5 Millionen USD, verglichen mit einem Nettoverlust von 23,5 Millionen USD im Vorjahresquartal. Besonders hervorzuheben ist das Segment Wizards of the Coast und Digital Gaming, das ein Umsatzwachstum von 20 % verzeichnete. Das Unternehmen hat zudem seine Jahresprognose angehoben und erwartet nun ein bereinigtes EBITDA von 975 Millionen bis 1,025 Milliarden USD. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Marktreaktion wider, wo die Aktie von Hasbro positiv aufgenommen wurde​.

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Mattel: Mattel verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang von 1 % auf 1,08 Milliarden USD. Trotz des Rückgangs konnte das Unternehmen die Rentabilität erheblich verbessern. Die Bruttomarge stieg um 410 Basispunkte auf 49,2 %, und der operative Gewinn erhöhte sich um 20 Millionen USD auf 83 Millionen USD. Der Nettogewinn lag bei 57 Millionen USD, was eine Steigerung um 30 Millionen USD bedeutet. Mattel plant, seine Strategie zur Erweiterung des IP-getriebenen Spielwarengeschäfts und des Entertainment-Angebots weiter voranzutreiben und erwartet weiteres Wachstum in den kommenden Jahren

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Bedeutung für die Spielwaren- und Lizenzbranche

Für Fachleute aus dem B2B-Bereich des Spielwarenmarktes und der Lizenzbranche sind diese Entwicklungen von besonderem Interesse. Die Ergebnisse von Hasbro und Mattel zeigen, wie wichtig es ist, flexibel auf Marktbedingungen zu reagieren und gleichzeitig strategisch in wachstumsstarke Bereiche zu investieren. Beide Unternehmen konnten durch effizientes Management und gezielte Investitionen ihre Profitabilität steigern und setzen damit wichtige Impulse für die Branche.

Strategische Implikationen

  • Diversifikation und Innovation: Das starke Abschneiden des Wizards of the Coast Segments bei Hasbro zeigt, wie wichtig es ist, in innovative und wachstumsstarke Bereiche zu investieren. Digitales Gaming und lizenzierte Produkte bieten hier weiterhin großes Potenzial.
    Ein positives Signal an alle Marktbegleiter wie Asmodee und Ravensburger, die auch in den stark wachsenden Trading Card Markt investieren.
  1. Kostenkontrolle und Effizienz: Mattels Erfolg bei der Verbesserung der Bruttomarge trotz eines leichten Umsatzrückgangs unterstreicht die Bedeutung von strikter Kostenkontrolle und Effizienzsteigerungen. Maßnahmen wie das „Optimizing for Profitable Growth“-Programm haben sich als effektiv erwiesen. Mattel fokussiert hier sich auf die klassoschen Themen wie Kostenreduktionen bei Rohmaterialien und effizienteres Bestandsmanagement.
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  • Zukunftsorientierte Investitionen: Die Wachstumschance im Bereich der Lizenzen verfolgen beide Unternehmen seit vielen Jahren und werden durch ihrer Ergebnisse bestärkt. Beide Unternehmen planen weitere Investitionen in ihre Kerngeschäfte und Lizenzbereiche. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass langfristige Wachstumsstrategien trotz kurzfristiger Herausforderungen verfolgt werden sollten.

Die aktuellen Zahlen und strategischen Maßnahmen von Hasbro und Mattel bieten interessante Einblicke für Entscheider in der Spielwaren- und Lizenzbranche. Trotz eines schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds zeigen beide Unternehmen, wie durch gezielte Investitionen und effizientes Management positive Ergebnisse erzielt werden können. Diese Ansätze können als Best Practices für andere Unternehmen in der Branche dienen, um sich erfolgreich im Markt zu positionieren und zukünftiges Wachstum zu sichern.

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