Krise im Luxussegment: KaDeWe-Gruppe droht Insolvenz nach Galeria-Karstadt-Kaufhof

29.1.2024 BRANDORA
Spielwaren
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Die anhaltenden Turbulenzen im Signa-Konzern des österreichischen Investors René Benko erreichen nun auch die renommierte KaDeWe-Gruppe. Nach der Insolvenz der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof vor knapp drei Wochen steht die Luxuskaufhauskette mit Filialen in Berlin, Hamburg und München vor dem finanziellen Aus.

Im November letzten Jahres, als die Pleiteserie im Signa-Konzern begann, versicherte der KaDeWe-Chef Michael Peterseim noch Gelassenheit. Die KaDeWe Group sei "sicher aufgestellt", und die Turbulenzen würden "keine Auswirkungen auf uns haben". Doch die Situation hat sich dramatisch verschärft. Gestern bestätigten sich die Gerüchte. In den Medien wurde vermeldet, das die KaDeWe Gruppe den Insolvenzantrag gestellt hat.

Die Insolvenzpläne sollen in Berlin gestellt werden, dem Ort, an dem die Gruppe den Großteil ihres Geschäfts abwickelt. Die Entscheidung könnte möglicherweise deutsche Steuerzahler Millionen kosten, da bereits zahlreiche Insolvenzverfahren im Amtsgericht Charlottenburg für Gesellschaften aus dem Immobilienbereich der Signa-Gruppe laufen, darunter auch Firmen, die Immobilien an die KaDeWe Group vermieten.

Mit einem Jahresumsatz von etwa 800 Millionen Euro und Filialen in den exklusivsten Einkaufsmeilen in Berlin, Hamburg und München war die KaDeWe Group eine feste Größe im Luxuskaufhaussegment. Die Mehrheit der Anteile liegt seit 2015 bei der thailändischen Central Group, einem der größten Betreiber von Shoppingmalls in Thailand. Die Central Group, langjähriger Geschäftspartner von René Benko, hat sich in den letzten Jahren auch bei anderen Geschäftsübernahmen gemeinsam mit dem österreichischen Investor engagiert.

Die Frage, ob die Central Group die Anteile von René Benko übernehmen wird, bleibt offen. Die Finanzkrise im Signa-Konzern könnte eine Rolle dabei spielen, dass die thailändische Gruppe nicht mehr bereit ist, frisches Geld zur Verfügung zu stellen. Es wird spekuliert, dass die Insolvenz der KaDeWe Group möglicherweise als Druckmittel in Verhandlungen mit den Insolvenzverwaltern eingesetzt wird.

Die Zukunft der Luxuskaufhäuser in Berlin, Hamburg und München sowie die geplanten Erweiterungen in Düsseldorf und Wien sind nun unsicher. Was dies für die Spielwarenbranche am Ende bedeutet, sollten diese Prestige-Kaufhäuser nicht bestehen bleiben, bleibt abzuwarten.

Sicher ist, dass sich die Handelslandschaft in Deutschland deutlich verändert und die Städteplaner und der Einzelhandel gefordert sind, spannende erlebnisreiche Konzepte zu erstellen.


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